Wenn die europäische Huygens-Sonde am 14. Januar 2005 in die Atmosphäre des Titan eintaucht, werden sämtliche Teleskope auf der Erde auf den geheimnissvollen Saturnmond gerichtet sein.
Ein Beitrag von Julian Schlund. Quelle: universetoday.
Während Huygens einen winzigen Bereich von Titan passiert, wird die Beobachtung des größsten Saturn-Mondes von der Erde aus helfen, die globalen Bedingungen dessen Atomsphäre zu verstehen. Beim Herabgleiten werden die Instrumente und Kameras der Sonde vitale Informationen über Atmosphäre und Oberfläche aufzeichnen.
Das amerikanische Cassini-Mutterschiff wird unterdessen als Relaisstation dienen und seine Antenne auf Huygens ausrichten.
Dies hat zur Folge, dass Cassini nicht in der Lage ist, parallel dazu mit seinen Kameras zu beobachten. Deshalb müssen Teleskope von der Erde den Job übernehmen.
Die Erdbasierten Teleskope befinden sich um den Pazifischen Ozean, da nur aus diesem Gebiet zu diesem Zeitpunkt eine Beobachtung möglich ist. Desweiteren ist eine Beobachtung aus dem Weltraum mit dem Hubble Space Telekop geplant.
Die besten Möglichkeiten einen „Feuerball“ bei Huygens Eintritt in Titans Atmosphäre zu erspähen hat das zehn-Meter Keck Telescope auf dem Mauna Kea in Hawaii, da es in direkter Linie zu dem Ereignis stehen wird.
Neben den optischen Teleskopen werden auch eine Reihe von Radioteleskopen rund um die ganze Welt die schwachen Radiosignale der Huygens-Sonde aufzeichnen, um später den exakten Landepunkt von Huygens auf der Oberfläche bestimmen zu können.
Jean-Pierre Lebreton, Huygens-Projektwissenschaftler, wird sich während des Eintauchens in ESA´s European Space Operations Centre (ESOC) in Darmstadt aufhalten. Wie jeder Astronom weiß, tragen Landeanflüge auf Planeten immer ein gewisses Risiko mit sich. Nach Aussage Lebretons laufen die Vorbereitungen auf den entscheidenden Tag jedoch gut. „Wir haben keine Zeit um nervös zu sein. Es gibt einfach zu viel zu tun.“