Am 3. Mai 2023 ist der Augapfel des SOFIA-Observatoriums – der Hauptspiegel samt seiner Haltestruktur – ausgebaut worden. Eine Information der Universität Stuttgart, Deutsches SOFIA Institut.
Quelle: Universität Stuttgart 3. Mai 2023.
3. Mai 2023 – Seit SOFIA im Januar dieses Jahres im Pima Air and Space Museum (PASM) in Tucson, Arizona angekommen ist, hat sich das Team des Deutschen SOFIA Instituts (DSI) der Universität Stuttgart auf diesen Tag vorbereitet: Die für das Herausheben erforderliche Ausrüstung und die dafür benötigten Spezialwerkzeuge wurden zusammengestellt und getestet, Abläufe und Verfahren entwickelt und geprobt.
„Die Spiegelzelle – also der Hauptspiegel mit seiner Haltestruktur – wiegt etwa 2 Tonnen und selbst bei voll geöffneter Teleskoptür ist nicht viel Spielraum vorhanden, um das fast 3,5 m durchmessende Bauteil aus der Cavity zu heben.“, erläutert Oliver Zeile, leitender Teleskopingenieur des DSI. „Entsprechend mussten wir uns gut auf diese Aktion vorbereiten. Außerdem haben wir anschließend einen Masse-Dummy eingebaut, damit das Flugzeug und das restliche Teleskop ausbalanciert bleiben.“ Da der Spiegel nach oben aus dem Flugzeug gehoben wurde, musste die Teleskoptür ein letztes Mal geöffnet werden, um anschließend dauerhaft geschlossen und versiegelt zu werden.
Der ausgebaute Teleskopspiegel wird zunächst am NASA Armstrong Flight Research Center (AFRC) in Palmdale, Kalifornien zwischengelagert, bevor er zum Deutschen Optischen Museum (DOM) nach Jena gebracht wird und dort ein zentrales Exponat der Ausstellung werden soll.
Bereits am 19. April hat das DSI-Team den sogenannten Tertiärspiegel ausgebaut, der voraussichtlich ebenfalls im DOM ausgestellt wird. Den Sekundärspiegel hatten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des DSI bereits im Herbst 2022 am AFRC sichergestellt.
Diverse Elektronikboxen und Kontrolleinheiten des SOFIA Teleskops sowie seine Leitkameras wurden inzwischen ebenso ausgebaut wie die Gyroskope des Observatoriums. „Der Rücktransport des SOFIA-Bundeseigentums nach Deutschland ist in Vorbereitung und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, so Michael Hütwohl, Teleskopmanager und Leiter des DSI Teams am AFRC in Palmdale.
Über SOFIA:
SOFIA, das Stratosphären Observatorium Für Infrarot Astronomie, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR; Förderkennzeichen 50OK0901, 50OK1301, 50OK1701 und FKZ 50 OK 2002) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Die SOFIA-Aktivitäten werden auf deutscher Seite von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR koordiniert und vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart durchgeführt, auf amerikanischer Seite von der NASA und der Universities Space Research Association (USRA). Die Entwicklung der deutschen Instrumente wurde finanziert mit Mitteln der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des DLR.
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