Die dritte Bodenprobe wird gegenwärtig im physikalischen Labor TEGA (Thermal and Evolved-Gas Analyzer) an Bord der US-Marssonde Phoenix untersucht.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.
Damit will man die Hinweise auf Perchlorate bestätigen, die man durch Untersuchungen mit dem chemischen Messkomplex MECA (Microscopy, Electrochemistry and Conductivity Analyzer) gefunden hat. Die neue Bodenprobe stammt von einer „Rosy Red“ genannten Stelle des Marsbodens und wurde mit kleineren Problemen in den seit dem 20. Juni nur halb geöffneten Ofen Nummer 5 transportiert. Die Öfen, bei denen der Öffnungsmechanismus möglicherweise komplett funktioniert, möchte man sich für spätere Untersuchungen aufheben. Der Verdacht auf Perchlorate hatte sich mit Proben von „Snow White“ und „Rosy Red“ ergeben. Die tiefste Grabung auf dem Marsboden hat mittlerweile 9 cm erreicht.
Mit dem Thermal and Evolved-Gas Analyzer werden Proben erwärmt und die dabei entstehenden Gase analysiert. Wasser und bestimmte Kohlenstoffverbindungen lassen sich damit nachweisen.
Im zweiten oben genannten Gerät, dem Microscopy, Electrochemistry and Conductivity Analyzer (MECA), werden die Proben ebenfalls erwärmt. Danach werden zwei chemische Substanzen hinzugefügt. Die erste ist eine Säure, die kohlenstoffhaltige Bestandteile der Probe auswäscht. Die zweite Substanz besteht aus Reagenzien, mit denen die Probe auf das Vorhandensein von Sulfaten und Bodenoxidantien untersucht werden kann.
Zusätzlich enthält MECA ein optisches und ein Rasterkraft-Mikroskop. Die Auflösung des optischen Mikroskopes liegt bei 4 Mikrometern (Tausendstel Millimetern) pro Pixel, die des Rasterkraftmikroskops bei 10 Nanometern (Millionstel Millimetern). Für die optische Mikroskopie wird die Probe mit roten, grünen und blauen LED beleuchtet, wodurch Farbbilder möglich werden. Zusätzlich ermöglicht die Verwendung ultravioletten Lichtes auch das Feststellen von Luminiszenzeffekten. Das Rasterkraftmikroskop tastet besonders interessante Teile der Probe mit einer sehr feinen Nadel ab. Damit kann eine überaus genaue Karte der Oberflächenbeschaffenheit erstellt werden.
Vor dieser genauesten Untersuchung, die je auf einem anderen Himmelskörper durchgeführt wurde, passiert die Probe ein Buquet von 69 verschiedenen Substraten. Damit untersucht man die Wirkung unterschiedlicher Adhäsionsmechanismen und gewinnt dabei Informationen über Korngröße, magnetische Eigenschaften sowie Haftkräfte.