Das US-amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX startete am Freitag, den 23. April 2021 erfolgreich mit einer Falcon-9-Rakete eine Crew-Dragon-Kapsel ins All. An Bord befinden sich neben den NASA-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur auch der japanische Astronaut Akihiko Hoshide sowie der Franzose Thomas Pesquet von der Europäischen Weltraumorganisation.
Ein Beitrag von Patrick Schemel. Quelle: NASA, SpaceX.
Die Rakete hob um genau 11:49:02 Uhr deutscher Zeit von Startrampe LC-39A des Kennedy Space Centers in Florida ab. Gegen 11 Uhr deutscher Zeit am Samstag, den 24. April wird das Andocken des Endeavour genannten Raumschiffs an der Internationalen Raumstation erwartet.
Den Start hatte man aus verschiedenen Gründen mehrfach verschieben müssen, zuletzt um einen Tag, da das Wetter nicht mitspielte. Da das Rendezvous mit der ISS nur funktionieren kann, wenn die Rakete das einsekündige Startfenster trifft (ansonsten wäre eine Verschiebung um rund 24 Stunden nötig), war der Raum für mögliche Verzögerungen klein. Die Vorbereitungen für den Start liefen allerdings reibungslos ab und so konnte die Rakete pünktlich in den Nachthimmel aufsteigen. An einen ruhigen Flug schlossen sich sowohl eine erfolgreiche Landung der Erststufe auf einer Barkasse im atlantischen Ozean als auch ein Erreichen der geplanten Umlaufbahn für Endeavour an.
Da gegenwärtig eine weitere Dragon-Kapsel an die ISS gedockt ist, werden mit dem Erreichen der Station durch Crew-2 erstmals zwei bemannte amerikanische Raumschiffe angekoppelt sein. Die Besatzung wird sich dadurch bis zum Ablegen von Crew-1 am 28. April auf insgesamt elf Personen erhöhen. Läuft alles nach Plan, wird gegen Ende Oktober die Crew-3-Mission um den deutschen Astronauten Matthias Maurer die Besatzung von Crew-2 ablösen, die dann wenig später zur Erde zurückkehrt.
Für SpaceX ist dies bereits die dritte Mission mit Menschen an Bord nach dem Erstflug Demo-2 im Mai und Crew-1 im November vergangenen Jahres.
Sowohl die Erststufe als auch die Kapsel absolvieren mit der Mission bereits ihren zweiten Einsatz; Die Erststufe, B1062, kam zuvor im November bei Crew-1 zum Einsatz, die Kapsel im Mai im Rahmen der Demo-2-Mission. Sowohl die Nutzung eines bereits geflogenen Boosters als auch einer ebensolchen Kapsel stellt ein Novum für SpaceX und die NASA dar. Die Trägerrakete Falcon 9 absolvierte ihren insgesamt 114. Start, den elften in diesem Jahr.
Die Besatzung
Alle vier Astronauten an Bord waren bereits zuvor im All. Kommandant Shane Kimbrough, 53, absolvierte zunächst eine Militärkarriere, wechselte später zur NASA und war erstmals 2008, im Rahmen von STS-126, an Bord des Space Shuttles Endeavour (das für die Dragon-Kapsel die Namenspatin war) im All. Im September 2016 brach er mit Sojus MS-02 zur ISS und seinem zweiten Weltraumaufenthalt auf.
Als Pilotin fungiert die 49-jährige Megan McArthur, die zuvor bereits einmal mit dem Space Shuttle Atlantis im All war. Dies war die Mission STS-125, die als bisher letzte dem Hubble-Weltraumteleskop galt. Bei den Wartungsarbeiten bediente sie unter anderem den Roboterarm der Raumfähre beim Einfangen und Aussetzen des Teleskops. Ihr Ehemann, Bob Behnken, flog vor weniger als einem Jahr in derselben Kapsel mit Demo-2 ins All.
Für den als Missionsspezialist dienenden ESA-Astronauten Thomas Pesquet ist es ebenfalls die zweite Mission, die ihn ins All führt. Er war mit Sojus MS-03 vom November 2016 bis Juni 2017 auf der ISS. Die ESA-Missionsbezeichnung für seinen Flug ist „Alpha„, nach dem erdnahen Stern Alpha Centauri.
Ebenfalls im Range eines Missionsspezialisten an Bord ist der Japaner Akihiko Hoshide von der Japanese Aerospace Exploration Agency (JAXA). Er fliegt seit seiner Auswahl als Astronaut 1999 bereits zum dritten Mal ins All. Seine erste Mission führte ihn mit dem Space Shuttle Discovery 2007 zur ISS, mit an Bord war damals ebenfalls ein Teil des japanischen Kibo-Moduls. Sein zweiter Weltraumaufenthalt war 2012 mit Sojus TMA-05M, ebenfalls auf der Internationalen Raumstation. Es ist geplant, dass er kurz nach der Ankunft das Kommando über den Außenposten im All übernehmen wird.
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