Dort wie hier: Galaxien verschmelzen und expandieren

Eine neue Himmelsdurchmusterung konnte erstmals tief im Universum, in ca. 50 Millionen Lichtjahren Entfernung, ein Verschmelzen von Spiral- und Zwerggalaxien nachweisen.

Ein Beitrag von Mandy Kobs. Quelle: M.P.I.A.. Vertont von Peter Rittinger.

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Zwei Galaxien tanzen umeinander und die Gravitation ist der Choreograf dieses faszinierenden Schauspiels. Die Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops zeigt interagierende Galaxien, wie sie zu Hunderten aus unserer kosmischen Nähe bekannt sind.
(Bild: NASA, ESA)

Ein Team von Forschern des Max-Planck-Instituts für Astronomie (M.P.I.A.) und des Instituto de Astrofísica de Canarias (I.A.C.) arbeitet unter der Leitung von David Martínez-Delgado an einer Studie, die fern unserer kosmischen Heimat nach den Spuren von Galaxieverschmelzungen sucht. Bisher blieb die Erforschung auf das Milchstraßensystem beziehungsweise ihre so genannte lokale Gruppe beschränkt. Eine neue Durchmusterung des Himmels konnte nun erstmals 50 Millionen Lichtjahre entfernt von der Erde die Vereinigung von Sternensystemen nachweisen. Mehrere Spiralgalaxien zeigen dort wie hier die typischen „Verdauungsspuren“ von vollständig verschlungenen Zwerggalaxien.

Dieses Ergebnis schafft nun die Möglichkeit, bisheriges Wissen auf den Prüfstand zu stellen. Zum ersten Mal konnten diese Zusammenschlüsse also auch tief im Universum beobachtet werden. Der Zusammenschluss von Sterneninseln führt, wie aus unserer kosmischen Umgebung bekannt, zum Ein-, Um- oder Anbau. Das System ordnet sich neu und wächst. Wie häufig verschlingen die Großen die Kleinen und stellt dies wie vermutet die Triebkraft der galaktischen Evolution dar? Der Beantwortung dieser Fragen ist das Team um David Martínez-Delgado ein Stück näher gekommen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse ihrer Studie am 7. September 2010 in der Oktoberausgabe der Fachzeitschrift Astronomical Journal.

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