Nach anfänglichen Problemen wurde das Space Shuttle Discovery heute planmäßig von der Orbiter Processing Facility, wo das Shuttle nach jeder Mission instand gesetzt wird, zum über 160 Meter hohen Vehicle-Assembly-Gebäude überführt. Um 16:50 Uhr MESZ erreichte das Transportgespann sein Ziel.
Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.
Nachdem der Bruch der Hauptwasserleitung die Überführung der Discovery gestern verhinderte, ging heute alles glatt. Um 12:55 Uhr MESZ fuhr das OTS mit der Discovery auf dem Rücken rückwärts aus dem Hangar heraus. Das OTS-Transportfahrzeug mit seinen 76 Rädern ist über 30 Meter lang und 75 Tonnen schwer. Trotz des 335 PS starken V12-Motors liegt die Höchstgeschwindigkeit bei nur 8 km/h.
In der Orbiter Processing Facility wurde das Shuttle zuvor gewartet und auch mit einem neuen Satz der 3 Haupttriebwerke ausgestattet. Erst letzte Woche wurden die umfangreichen Arbeiten abgeschlossen, bei dem auch Räder des Fahrwerks auf Druck gesetzt wurden. Nun im VAB angekommen, wird das Shuttle mittels einer großen Vorrichtung in die vertikale Position gebracht, um es an den bereits fertigen Stack, bestehend aus dem externen Tank und den beiden Feststoffboostern, anzubringen.
Normalerweise dauert die Überführung nicht mehrere Stunden, diesmal aber hatte die NASA den Mitarbeitern und der Presse die Zeit gegeben, sich vom Shuttle Discovery zu verabschieden, das zum letzten Mal in Startkonfiguration ihre Wartungshalle verlässt. Dafür wurde der Rollover nach der Hälfte der Strecke um 2 Stunden und 30 Minuten verzögert. Die Gelegenheit wurde genutzt, um zahlreiche Aufnahmen zu machen.
Der Rollout des fertigen Stacks zur Startplattform 39A ist zur Zeit für den 21. September, um 2 Uhr morgens (MESZ) geplant. Die letzte Shuttle-Mission der Discovery wird vom erfahrenen Kommandanten Steve Lindsey geführt werden und im Rahmen von STS 133 das umgebaute Logistikmodul Leonardo zur Internationalen Raumstation ISS bringen, wo es als weiterer Stau- und Arbeitsraum angedockt bleiben soll. Dafür wurde das Modul mit einem neuen Mikrometeoriten-Schutz ausgestattet, da es ursprünglich nur für kurze Transfer-Flüge mit dem Shuttle konstruiert wurde. Dabei wurde es jeweils mit dem gleichen Shuttle hoch und wieder runter gebracht. Zusätzlich bringt der Orbiter noch einige externe Ersatzteile auf einer Plattform mit nach oben, dabei auch ein Kühlradiator für die ISS.
Am 19. Oktober findet das Flight Readiness Review statt, bei dem der genaue Starttermin festgelegt wird. Bisher geht man vom Start des dreitägigen Countdowns am 29. Oktober aus, was, wenn keine Probleme auftauchen, zu einem Start am 1. November um 22:40 Uhr MEZ führt. Die auf 11 Tage angesetzte Mission wäre dann mit der Landung am 12. November beendet.
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