Am Dienstag startete die Discovery einmal mehr Richtung ISS. An Bord befindet sich das Verbindungsmodul Harmony, mit dem nach Jahren wieder ein von den Raumfahrern begehbares Modul hinzugefügt wird.
Ein Beitrag von Maria Steinrück. Quelle: NASA.
Zunächst hatte man befürchtet, dass Schlechtwetter den Start von STS-120 verhindert, dann waren auch noch Sorgen wegen der Eisbildung am Tank aufgetreten, doch kurz vor dem Start waren alle Probleme verschwunden und das Kontrollzentrum gab ein „GO“ für den Start.
Um 11:38 Uhr Ortszeit (17:38 Uhr MESZ) war es dann so weit: Die Haupttriebwerke zündeten, sechseinhalb Sekunden später folgten die Feststoffbooster und die Discovery hob ab. Ungefähr zwei Minuten lang brannten die Feststoffbooster, dann wurden sie abgeworfen und das Space Shuttle flog nur mit den drei Haupttriebwerken weiter. Acht Minuten nach dem Start wurden auch diese abgeschaltet und der Tank abgeworfen, die vorläufige Umlaufbahn war erreicht. Am Donnerstag wird die Discovery an die Internationale Raumstation (ISS) andocken.
Kommandantin der STS-120-Crew ist Pamela Melroy, die somit nach Eileen Collins die zweite Space-Shuttle-Kommandantin ist. Gemeinsam mit Pilot George Zamka sowie den Missionsspezialisten Scott Parazynski, Douglas Wheelock, Stephanie Wilson und dem Italiener Paolo Nespoli wird sie Harmony an der ISS installieren. Außerdem fliegt Daniel Tani mit, der auf der ISS bleiben und somit Clayton Anderson ablösen wird.
Harmony, auch als Node 2 bezeichnet, ist ein Verbindungsmodul, an das später das europäische Raumlabor Columbus und das japanische Modul Kibo angeschlossen werden. Zunächst wird Harmony an Unity angebracht werden, auch wenn sein eigentlicher Platz an das Modul Destiny angrenzt. Der vorgesehene Anschluss an Destiny wird nämlich zu diesem Zeitpunkt durch das angedockte Space Shuttle belegt sein. So wird Harmony erst nach der Abreise der Discovery von der Besatzung der ISS an den richtigen Platz gebracht werden.
Zu den Aufgaben der Crew gehört außerdem das Versetzen der Gitterstruktur P6 mit einigen Solarpanels. Insgesamt sind für die zweiwöchige Mission fünf Außenbordeinsätze geplant.
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