Aufgrund eines technischen Problems im Bereich des Externen Tanks oder einer Zu- bzw. Ableitung wird der Start zunächst um einen Tag verschoben.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Raumcon.
Das Problem trat während des Betankungsvorganges auf. Flüssiger Sauerstoff und Wasserstoff werden nacheinander in die dafür vorgesehenen Tanks geleitet. Ein Teil des stark gekühlten Treibstoffs verdampft dabei. Vor allem der Wasserstoff könnte sich an der Luft entzünden. Wir alle kennen dies als Knallgasreaktion aus dem Chemieunterricht. Deshalb wird der entweichende Wasserstoff aus dem Zwischentankbereich ständig abgesaugt und über eine spezielle Leitung abgeführt.
Innerhalb dieser Leitungen, die zuvor mit Heliumgas getestet und für gut befunden worden waren, trat nun im Kontakt mit dem ultrakalten Wasserstoff ein kleines Leck auf. Um dieses zu finden und zu beseitigen, muss zunächst der komplette Tank geleert werden. Deshalb wurde der Start abgesagt. In den nächsten Stunden werden wir Genaueres erfahren, auch über die Dauer der Startverschiebung.
Die Raumfähre Discovery soll von Cape Canaveral aus zu ihrem 38. Flug starten. Ziel ist die Internationale Raumstation, an der das vierte und letzte Gittersegment mit Solarzellenpaneelen installiert werden soll. Außerdem werden Versorgungsgüter und Ersatzteile zur Station transportiert und umfangreiche Außenbordarbeiten ausgeführt. Die Besatzung der Discovery besteht aus dem Kommandanten Lee Archambault, dem Piloten Tony Antonelli, den Missionsspezialisten Joseph Acaba, John Phillips, Steve Swanson und Richard Arnold sowie dem zukünftigen Mitglied der ISS-Expeditionen 18 und 19, Koichi Wakata. Damit wird erstmals ein Japaner Teil der Raumstationsbesatzung. Während seiner Dienstzeit soll diese auf 6 Personen aufgestockt werden, wodurch sich die Zeit, die für wissenschaftliche Untersuchungen verwendet werden kann, deutlich erhöht.
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