Discovery ist gestartet!

Der dritte Startversuch der Raumfähre Discovery hat heute abend um 20:38 Uhr (MESZ) endlich geklappt! Die Raumfähre ist nun auf dem Weg zur ISS.

Quelle: NASA.

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Start der Raumfähre Discovery .
(Foto: NASA)

Die Mission STS-121 ist am 4. Juli um 20:38 Uhr (MESZ) – bzw. 14:38 Uhr Ortszeit in Florida – im dritten Anlauf zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Die ersten beiden Startversuche am 1. und 2. Juli mussten wegen schlechten Wetters über dem Kennedy Space Center abgebrochen werden.

Die Mission steht, wie bereits der letzte Shuttleflug der Discovery im vergangenen August, unter einem hohen Erfolgsdruck. Immerhin sind enorme Anstrengungen unternommen worden, ein Unglück wie beim Flug der Columbia im Februar 2003 zu verhindern. Es wurden erneut etliche Neuerungen am Shuttlesystem vorgenommen, um das Herabstürzen von gefährlichem Isoliermaterial vom externen Tank zu verhindern, was letztlich Ursache für den Absturz der Columbia gewesen war.

Wir wünschen der Besatzung der Discovery viel Glück während ihrer Mission und einen schönen Ausblick auf unseren Planeten!

Dienstag, 4. Juli
20:52 Uhr:
Die Discovery hat nach einem problemlos verlaufenen Start ihren vorläufigen Orbit erreicht. Die so genannten „Auxiliary Power Units (APUs)“ wurden ebenfalls gerade abgeschaltet, sie bauen im Hydrauliksystem der Raumfähre in der Start- und Landephase den notwendigen Druck auf. Während der Flugs im All werden sie nicht benötigt. In gut 20 Minuten wird eine Triebwerkszündung durchgeführt, um die Raumfähre in ihre Umlaufbahn zu befördern. Am Donnerstag dieser Woche wird die Internationale Raumstation von der Discovery erreicht werden.

Wir beenden hiermit unsere Berichterstattung vom Start der Raumfähre Discovery. In den kommenden Tagen werden wir Sie täglich über den Verlauf der Mission STS-121 auf Raumfahrer.net informieren.

20:48 Uhr:
Die Astronauten der Raumfähre machen nach der Abtrennung Fotos und Videoaufnahmen vom externen Tank, um während des Startvorgangs eventuell abgelöstes Isolationsmaterial entdecken zu können.

20:46 Uhr:
Abschaltung der Haupttriebwerke! Nach bisher erfolgreichem Startverlauf sind die drei Haupttriebwerke der Raumfähre planmäßig abgeschaltet worden, kurz danach hat sich der externe Tank von der Discovery getrennt.

20:44 Uhr:
Alle drei Triebwerke arbeiten normal, noch zwei Minuten bis zur Abschaltung der Haupttriebwerke.

20:43 Uhr:
Fünfeinhalb Minuten nach dem Start verläuft immer noch alles nach Plan.

20:40 Uhr:
Die beiden Feststoffbooster sind ausgebrannt und wurden abgetrennt.

20:38 Uhr:
START! Die Raumfähre Discovery mit dem deutschen Astronauten Thomas Reiter an Bord hebt nach zwei vergeblichen Anläufen pünktlich von der Startplattform 39B des Kennedy Space Center in den blauen Nachmittagshimmel über Florida ab.

20:36 Uhr:
Kurz vor dem Start sieht alles unverändert gut aus – alle Zeichen stehen auf „Go!“

20:31 Uhr:
Discovery-Pilot Mark Kelly hat gerade die interne Energieversorgung der Raumfähre aktiviert. Parallel dazu ist der so genannte „Orbiter Access Arm“ zurückgefahren worden, über den die Astronauten die Raumfähre betreten haben

20:29 Uhr:
Noch neun Minuten bis zum Start! Der Countdown läuft nun durch bis zum Start der Raumfähre – wenn es nicht kurz vor „T-0“ (also dem Start) noch zu einer Verzögerung kommen sollte. Derzeit ist die Temperatur des flüssigen Sauerstoffs im externen Treibstofftank der Discovery geringfügig über dem anvisierten Wert. Eventuell wird der Countdown daher bei T-31 Sekunden für ein oder zwei Minuten angehalten, damit der Sauerstoff sich weiter abkühlen und so die gewünschte Temperatur erreichen kann – drei Minuten und 44 Sekunden stehen für diese Abkühlphase maximal zur Verfügung, falls sie tatsächlich erforderlich sein sollte. Kurz vor Ende der gerade abgelaufenen Countdown-Pause hat der Startdirektor Mike Leinbach die verschiedenen Stationen abgefragt und von überall ein „Go“ bekommen – endlich wird die Discovery wohl bald starten!

20:00 Uhr:
Die anvisierte Startzeit für den heutigen Startversuch lautet exakt 20.37:55 Uhr, das Startfenster reicht bis 20.41:36 Uhr – spätestens zu diesem Zeitpunkt muss die Raumfähre die Startplattform verlassen, ansonsten wird der Start auf morgen verschoben. Aber derzeit sind unverändert keine Probleme in Sicht, die den heutigen Start zu gefährden scheinen. Nach Ende des noch bis um 20:29 Uhr dauernden Countdown-Halts übernimmt der so genannte „Ground Launch Sequencer (GLS)“ die Kontrolle über den Startvorgang. In den letzten neun Minuten des Countdowns überwacht dieses Computerprogramm rund 1.000 verschiedene Parameter der Raumfähre und kann jederzeit bei Überschreiten festgelegter Grenzwerte Alarm auslösen beziehungsweise eigenständig den Countdown stoppen.

19:43 Uhr:
Der Startcountdown hat bei T-9 Minuten jetzt zum letzten Mal einen planmäßigen Halt erreicht, der bis um 20:29 Uhr reichen wird. Die beiden NASA-eigenen Schiffe, die die Feststoffbooster nach der Abtrennung vom externen Shuttle-Tank aus dem Atlantik fischen werden, haben jetzt auch ihre Bergepositionen erreicht. Bis auf etwas erhöhte Seitenwindwerte an der Shuttle-Landebahn des Kennedy Space Center, die im Falle eines frühzeitigen Startabbruchs bei der Notlandung der Raumfähre Verwendung finden würde, spielt das Wetter immer noch sehr gut mit – es sieht unverändert nach einem Start in gut einer Stunde aus.

19:20 Uhr:
Vor einer dreiviertel Stunde hat sich die Einstiegsluke hinter der Discovery-Besatzung geschlossen. Währenddessen sind die Startvorbereitungen planmäßig weitergelaufen. Die Kalibrierung der so genannten Inertial Measurement Units (IMU) wird in diesen Minuten abgeschlossen. Das IMU-System kontrolliert die Ausrichtung und Navigation des Orbiters beim Aufstieg nach dem Start und in der Umlaufbahn. Mit Hilfe dieses Systems ermittelt der Bordcomputer der Discovery die exakte Lage der Raumfähre im All relativ zur Erde. Vor einer halben Stunde ist wie üblich im Vorfeld eines Shuttle-Starts ein NASA-Flugzeug von der Shuttle-Landebahn des Kennedy Space Center aus gestartet, um das Wetter rund um die Startplattform und die Landebahn bis zum Start der Raumfähre im Auge zu behalten. Dieses Mal ist es mit dem NASA-Astronauten Mike Bloomfield besetzt, der selber bereits drei Mal an Shuttle-Flügen teilgenommen hat.

18:00 Uhr:
Nachdem die Discovery-Besatzung das Startkontrollzentrum verlassen hat wurde sie mit dem silbernen „Astro-Van“ zur Startplattform 39B gebracht, wo sie mit einem Aufzug zur Einstiegsluke der Raumfähre gefahren ist. Der letzte der sieben Astronauten hat vor wenigen Minuten das Space Shuttle betreten, nun werden die Raumfahrer mit Hilfe einer mehrköpfigen Unterstützungsmannschaft ihre Plätze einnehmen. Thomas Reiter wird gemeinsam mit drei anderen Missionsspezialisten im Mitteldeck der Raumfähre sitzen, während die übrige Crew – vor allem der Shuttle-Kommandant sowie der Pilot der Raumfähre – im so genannten Flugdeck sitzen wird. Der Start ist jetzt weniger als drei Stunden entfernt, und erfreulicherweise sind bisher keine technischen Probleme aufgetreten, die den Start verhindern könnten. Auch das Wetter zeigt sich unverändert freundlich, so dass die Wahrscheinlichkeit für einen Start der Discovery um 20:38 Uhr (MESZ) sehr hoch ist.

16:45 Uhr:
Entgegen den vorherigen Ankündigungen ist das „Rote Team“ nun doch nicht zur Startplattform geschickt worden, um den fehlerhaften Reserve-Trennschalter auszutauschen – die mögliche Auswirkung des defekten Teiles auf den Startvorgang wurde von der Startmannschaft als vernachlässigbar eingeschätzt, zumal die Temperaturen in Florida heute so hoch sind, dass die am Trennschalter hängenden Primärheizelemente nicht gebraucht werden. Das „Ice Team“ hat seine Inspektionstour abgeschlossen und dabei keine negativen Entdeckungen gemacht. Das Wetter präsentiert sich unverändert gut, allerdings sind die Seitenwinde bei der Shuttle-Landebahn des Kennedy Space Center relativ hoch und nur knapp unter dem maximal zulässigen Limit. Die sieben Astronauten haben mittlerweile ihre Raumanzüge angelegt.

15:00 Uhr:
Vor wenigen Minuten ist eine Fehlfunktion an einem Reserve-Trennschalter der mobilen Startplattform aufgetreten. Dieser Trennschalter kontrolliert die Primärheizelemente, mit denen die elastischen Verbindungsringe zwischen den einzelnen Segmenten der Feststoff-Booster der Raumfähre bei Bedarf vor dem Start angewärmt werden können. In wenigen Minuten soll ein so genanntes „Rotes Team“ zur mobilen Startplattform hinausfahren und den defekten Trennschalter ersetzen. Selbst wenn es dabei wider Erwarten Probleme geben sollte und ein Austausch nicht möglich wäre hätte dies keine Auswirkungen auf den Startvorgang, da es sich bei dem defekten Bauteil nur um den Reserve-Trennschalter handelt – der primäre Trennschalter funktioniert. Weiterhin ist derzeit eine siebenköpfige Inspektionsmannschaft – das so genannte „Ice Team“ – dabei, die Raumfähre auf gefährliche Eisablagerungen oder sonstige Gegenstände, die nichts auf dem Shuttle und den Verstrebungen zu suchen haben, abzusuchen.

Die siebenköpfige Shuttle-Besatzung nimmt gerade das traditionelle, jedem Start vorangehende Essen zu sich und wird danach ein letztes Mal vor der Abfahrt zur Startplattform 39B an einem Briefing über die Wetteraussichten zum Startzeitpunkt teilnehmen.

14:30 Uhr:
Es sieht gut aus für einen Start am heutigen Tage! Die Wetteraussichten haben sich seit heute morgen erfreulicherweise weiter verbessert: Die Wahrscheinlichkeit für ausreichend gutes Wetter zum Startzeitpunkt liegt dem neuesten Bericht des „Shuttle-Start Wetteroffiziers“ Kathy Winters zufolge nunmehr bei 80 Prozent. Derzeit ist ein strahlend blauer Morgenhimmel über dem Kennedy Space Center zu sehen. Zwischenzeitlich ist auch die Betankung des externen Shuttle-Tanks mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff abgeschlossen worden. Der Countdown verläuft bisher nach Plan, technische Probleme sind bis zu diesem Zeitpunkt nicht aufgetreten.

11:15 Uhr:

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Detailaufnahme des abgeplatzten Isolierungsschaums am externen Tank.
(Foto: NASA)

Guten Morgen und willkommen zum dritten Anlauf! Am heutigen Abend um 20:38 Uhr (MESZ) wird es nun also doch wie ursprünglich vorgesehen einen dritten Startversuch der Raumfähre Discovery geben. Gestern hatten Meldungen über einen Riß in der Schaumstoffisolierung des externen Tanks Zweifel aufkommen lassen, ob die Raumfähre vor diesem Hintergrund tatsächlich einen erneuten Startversuch wagen sollte. Nach eingehenden Untersuchungen der Bruchstelle und Analyse des Gefahrenpotentials hat das Missionsmanagement der NASA in einer Sitzung in der vergangenen Nacht jedoch entschieden, das ein neuer Startversuch trotz des beim Riß abgeplatzten Isolationsmaterials durchgeführt werden soll. Das abgeplatzte Stück Isolierschaum ist dreieckig mit einer Kantenlänge von etwa 7 cm. Da rund um die Bruchstelle die Isolierung unbeschädigt ist sieht die NASA die Gefahr weiterer Absprengungen von Isolierschaum an dieser Stelle als sehr gering an. Auch das Wetter präsentiert sich heute etwas günstiger als am Wochenende. Immerhin stehen dem letzten Wetterbericht zufolge die Chancen für ausreichend gutes Wetter zum Startzeitpunkt bei 60 Prozent – es könnte also etwas werden mit dem ersten Start einer Raumfähre am amerikanischen Unabhängigkeitstag.

Für die Zeit bis zum Abheben der Discovery empfehlen wir Ihnen den Bericht „STS-121 im ESTEC: Ein Augenzeugenbericht“ unserer Berichterstatterin Kirsten Müller, die am vergangenen Samstag den ersten Startversuch im ESA-Technologiezentrum ESTEC in den Niederlanden verfolgt hat. Dabei bot sich ihr auch die Gelegenheit, den niederländischen Astronauten André Kuipers zur bevorstehenden Shuttle-Mission zu befragen.

Montag, 3. Juli
21:00 Uhr:
Wie die NASA heute mitteilte, entdeckten Experten bei der Routineinspektion ein Stück Schaumstoff, das sich von einem Aussentank gelöst hat. Das Stück vom Träger der Flüssigsauerstoffleitung wäre nicht groß genug, um den Shuttle beim Start zu beschädigen, so die NASA. Das ruft Erinnerungen an die Columbia-Tragödie vom 1. Februar 2003 wach, bei der ein Teil der Außenisolierung des externen Tanks beim Start abriss und den Hitzeschild des linken Flügels beschädigte, was beim Wiedereintritt der Raumfähre in die Erdatmosphäre zum Auseinanderbrechen des Raumfahrzeugs führte.

Sonntag, 2. Juli
19:45 Uhr:
ABBRUCH! Aufgrund anhaltend schlechter Wetterbedingungen am Cape Kennedy ist der Start der Discovery erneut verschoben worden. Der nächste Starttermin ist Dienstag um 20:38 Uhr (MESZ). Wir werden Sie an dieser Stelle auch übermorgen natürlich zeitnah und rechtzeitig vor dem WM-Halbfinale über den neuen Startversuch informieren.

14:15 Uhr:
Willkommen zurück beim zweiten Anlauf für den Start von STS-121! Leider sieht es heute den aktuellen Wetterberichten zufolge eher noch ungünstiger für einen Start der Raumfähre Discovery als gestern aus: Die Chancen für ausreichend gute Wetterbedingungen zum geplanten Startzeitpunkt werden momentan mit nur 30 Prozent angegeben. Erst Übermorgen soll sich die Wetterlage über dem Kennedy Space Center soweit ändern, dass die Aussichten auf einen Shuttle-Start signifikant besser werden. Dieser schlechten Prognose zum Trotz laufen die Startvorbereitungen auf und rund um die Startplattform 39B nach Plan, derzeit werden die Tanks für flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff im großen externen Tank des Shuttle wieder gefüllt. Und auch wir werden Sie natürlich an dieser Stelle zeitnah auf dem Laufenden halten, im günstigsten Falle bis nach dem Start, andernfalls bis zur Entscheidung über den Startabbruch.

Samstag, 1. Juli
21:40 Uhr:
ABBRUCH! Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen, die sich auch in den letzten Minuten vor dem heutigen Startfenster absehbar nicht verbessern werden, ist der heutige Startversuch abgebrochen worden. Der nächste Startversuch wird morgen um 21:26 Uhr (MESZ) erfolgen. Wir beenden damit unsere Berichterstattung für den heutigen Tag und werden Sie morgen über den Verlauf des nächsten Startversuchs erneut zeitnah informieren.

21:35 Uhr:
Alle technischen Stationen haben ihr „Go“ für den Start gegeben, mit Ausnahme des für die Wetterbedingungen zuständigen Wetteroffiziers. Es sieht nicht gut aus, der heutige Startversuch wird aber zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht abgebrochen.

21:30 Uhr:
Die Aussichten für einen Start am heutigen Abend sind ungünstig, denn immer noch sind Gewitter und Wolken im Umfeld des Kennedy Space Centers vorhanden. Immer noch stehen die Wetterbedingungen auf „No-Go“, und es Bedarf nun schon einer großen Portion Optimismus, um an ein Aufklaren innerhalb der nächsten zwanzig Minuten zu glauben.

21:15 Uhr:
Die Wetterbedingungen stehen unverändert auf „No-Go“.

21:10 Uhr:
Wir befinden uns derzeit im letzten planmäßigen Halt des Countdowns, der neun Minuten vor dem Start fortgesetzt wird. Unverändert laufen die Startvorbereitungen nach Plan, technische Probleme sind nicht in Sicht. Wenn es heute nicht zum Beginn der Mission STS-121 kommen sollte, dann wird es am Wetter liegen, dass unverändert kritisch ist: Gewitterwolken liegen immer noch über dem Startgebiet, und es ist ungewiss, ob sich die Situation bis zum Beginn des Startfenster entscheidend verbessern wird.

20:35 Uhr:
Der verantwortliche Startdirektor hat nach ausführlichen Beratungen nun endgültig entschieden, dass die möglicherweise nicht nutzbare Steuerdüse kein Grund für einen Startabbruch ist. Die möglichen Beeinträchtigungen für die Operation der Discovery im Erdorbit werden als tolerabel angesehen, zumal die fragliche Steuerdüse trotz defektem Heizelement eventuell verwendbar ist. Eine Rolle bei dieser Entscheidung mag auch der Umstand gespielt haben, dass ein Austausch der Steuerdüse beziehungsweise des eventuell defekten Heizelements oder Temperatursensors knapp zwei Wochen dauern würde, wodurch der Start der Raumfähre eventuell erst Ende August wieder möglich wäre. Was unverändert den Start gefährdet, ist das Wetter: Immer noch ist die Bewölkung so stark, dass momentan nicht gestartet werden könnte.

20:15 Uhr:
Der neueste Wetterbericht sieht alles andere als günstig aus. Große Ambosswolken sind über und im Umfeld des Kennedy Space Center zu sehen, so dass ein Start am heutigen Tage aus jetziger Sicht sehr fraglich erscheint.

20:05 Uhr:
Die Einstiegsluke der Raumfähre wird in diesen Minuten geschlossen. Die Kommunikationstests mit allen sieben Besatzungsmitgliedern sind erfolgreich abgeschlossen worden. Derzeit würden die Wetterbedingungen einen Start aufgrund einer großen Wolke über dem Kennedy Space Center nicht erlauben. Das Startfenster öffnet sich heute um 21:44 Uhr und reicht bis 21:53 Uhr.

19:33 Uhr:
Sämtliche sieben Besatzungsmitglieder sind nun an Bord der Raumfähre. In wenigen Minuten wird die Einstiegsluke geschlossen, und bis jetzt laufen sämtliche Startvorbereitungen planmäßig weiter, obwohl das Wetter immer noch den heutigen Start verhindern könnte. Mittlerweile scheint es Konsens unter den Entscheidungsträgern des Startteams zu sein, dass wegen der defekten Steuerdüse der Raumfähre der heutige Start nicht abgesagt werden soll.

19:15 Uhr:
Shuttle-Pilot Mark Kelly führt Kommunikationstests mit der Missionskontrolle durch, während die übrigen Besatzungsmitglieder weiterhin mit Vorbereitungen für den Flug beschäftigt sind.

18:49 Uhr:
Noch 3 Stunden bis zum Start! Die Wetterbedingungen haben der Bewölkung wegen wieder zurück auf „No-Go“ gewechselt, aber das kann sich bis zum Start natürlich erneut ändern. Es wird jedoch wohl eine knappe Entscheidung, ob die Discovery sich heute in den Himmel über Florida erheben wird oder nicht. Angesichts der mehrfachen Startverzögerungen ist der Crew ein Start am heutigen Tage zu wünschen: Thomas Reiter beispielsweise, der deutsche Astronaut an Bord der Raumfähre, bereitet sich seit nunmehr fünf Jahren auf seinen Aufenthalt auf der ISS vor!Derzeit ist die Besatzung damit beschäftigt, ihre Plätze im Space Shuttle einzunehmen.

18:20 Uhr:
Die Wetterbedingungen haben für den Moment wieder zurück auf „Go“ gewechselt. Zwischenzeitlich ist die Discovery-Crew mit dem silbernen „Astro-Van“ zur Startrampe gefahren worden und fährt gerade mit einem Aufzug den Startturm hoch, um anschließend ihre Plätze in der Raumfähre einzunehmen. Shuttle-Kommandant Steve Lindsey wird der Erste sein, der die Raumfähre betritt.
18:10 Uhr:
Der für den Shuttle-Start zuständige Wetteroffizier Kathy Winters hat den Startdirektor vor wenigen Minuten darüber informiert, dass derzeit wegen einiger Kumulus- und Ambosswolken über dem Kennedy Space Center keine Startfreigabe für die Discovery möglich wäre. Neben der Gefahr von Blitzschlägen sind vor allem die Einschränkungen der Sichtbarkeit des Shuttle beim Start entscheidend für diesen Status. Insgesamt rund 170 verschiedene Kameras sollen den Start der Raumfähre aus den verschiedensten Positionen aufzeichnen, um mögliche gefährliche Absprengungen von Isolierschaum erkennen zu können. Dies ist natürlich nicht möglich, wenn die Raumfähre kurz nach Verlassen der Startrampe in einer dichten Wolkenschicht verschwindet.

Sollte sich das Wetter bis zum Startzeitpunkt wieder aufhellen, wird die Mission STS-121 natürlich gestartet. Allerdings treten gerade nachmittags, wenn der Start erfolgen soll (Ortszeit 15:49 Uhr), bei der momentan vorherrschenden Wetterlage immer wieder Gewitterwolken auf – ein gewisser Pessimismus ist also angebracht. Leider sehen die Vorhersagen und damit die Startchancen für die kommenden beiden Tage nicht anders aus.

17:45 Uhr:
Derzeit wird diskutiert, ob die Raumfähre Discovery mit einer nicht einsatzbereiten Steuerdüse starten soll. Wie berichtet, ist entweder das Heizelement oder aber ein Temperatursensor von einer der vielen kleinen Steuerdüsen, mit denen das Space Shuttle seine Lage im Weltall kontrolliert, defekt. Die Ausstattung der Raumfähre mit Steuerdüsen ist zwar so umfangreich, dass eine nicht einsatzbereite Düse kein Problem darstellt, aber es würde den Verzicht auf Redundanz bedeuten – etwas, was in der Raumfahrt ungerne praktiziert wird, weil es natürlich immer auch einen Verzicht auf ein Stück mehr Sicherheit bedeutet.

16:49 Uhr:
Noch 5 Stunden bis zum Start! Bis auf das unverändert bestehende Problem mit dem Heizelement einer Shuttle-Steuerdüse, das aber wohl nicht Anlass für eine Startverschiebung sein wird, sind keine Probleme aufgetreten.

16:35 Uhr:
Derzeit läuft die routinemäßige Inspektion der Raumfähre und des externen Tanks in Hinblick auf gefährliche Eisbildung und sonstige Gegenstände, die nichts an der Außenhaut des Orbiters zu suchen haben. Das Ergebnis wird Startdirektor Mike Leinbach direkt von der Inspektionsmannschaft erfahren. Am vor einiger Zeit noch strahlend blauen Himmel sind Wolken aufgezogen. Vor allem große Ambosswolken könnten ein Hindernis für den Start später am heutigen Tag darstellen. Der zwischenzeitlich von der NASA verkündete gewachsene Optimismus, was die Wetterbedingungen zum Startzeitpunkt angeht, scheint wieder etwas geschwunden zu sein. Das Wetter ist tatsächlich eine relativ häufige Ursache von Startverschiebungen in Florida – in dieser Beziehung sind andere „Weltraumbahnhöfe“ auf dem Globus weniger problematisch.

16:20 Uhr:
In der Astronautenunterkunft auf dem Gelände des Kennedy Space Center genießt die Besatzung des Shuttle-Fluges STS-121 in diesen Minuten den traditionellen, mit dem Logo der Mission versehenen Kuchen, der grundsätzlich vor dem Start einer Mission verzehrt wird. Anschließend wird die siebenköpfige Discovery-Crew ihre Astronautenkluft anlegen und aktuelle Informationen über die Wetterlage erhalten.
15:00 Uhr:
Die Betankung des externen Shuttle-Tanks mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff ist um 14:53 Uhr abgeschlossen worden. Bis wenige Minuten vor dem Start werden allerdings noch permanent die Verluste ausgeglichen, die durch Verdampfung der extrem heruntergekühlten Flüssiggase entstehen.

14:30 Uhr:
Die Wetteraussichten für den Startzeitpunkt am heutigen Abend haben sich etwas gebessert: Die Chancen für ausreichend gute Wetterbedingungen sind von 40 auf 60 Prozent angestiegen. Derzeit wird an einem Problem bei einem Heizelement einer Steuerdüse der Raumfähre gearbeitet, wobei die NASA allerdings davon ausgeht, dass der Fehler bis zum Start behoben werden kann.

13:30 Uhr:
Willkommen am Starttag von STS-121! Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Start der Raumfähre Discovery nach Plan. Zur Zeit wird der riesige externe Tank des Space Shuttle mit flüssigem Sauerstoff und flüssigem Wasserstoff betankt. Ob der Start heute abend um 21:49 Uhr (MESZ) tatsächlich erfolgen kann scheint derzeit vor allem vom Wetter in Florida abzuhängen. Die Chance, dass das Wetter vor Ort einen Start der Raumfähre erlaubt, liegt nach derzeitigem Stand der Dinge bei wenig optimistischen 40 Prozent.

Donnerstag, 29. Juni
Der Countdown läuft weiter und bisher sieht alles gut aus: „Aktuell sind wir da, wo wir nach unseren Planungen sein wollen und haben keine Probleme“, sagte Pete Nickolenko, Testdirektor der NASA.

„Alle unsere Systeme sind in sehr gutem Zustand, wir sind voll im Plan und unsere Teams sind bereit und freuen sich auf den Start am Samstag.“

Lediglich die Wettervorhersage geht von Bedingungen während des Starttermins am Samstag davon aus, dass das Shuttle mit 40-prozentiger Wahrscheinlichkeit starten darf. Vielleicht kommt es also zu einer kurzfristigen Startverschiebung.

Dienstag, 27. Juni
Die sieben Astronauten – unter ihnen der deutsche ESA-Astronaut und erste europäische Langzeitraumfahrer an Bord der ISS – sind am Kennedy Space Center eingetroffen. Zuvor hatten sie sich auf dem Trainingsgelände in Houston aufgehalten.

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