Discovery gelandet

Die US-Raumfähre Discovery ist nach knapp 13-tägigem Flug auf dem Gelände des Kennedy Space Centers in Florida gelandet. Sie hatte das letzte große Gitterelement mit Solarzellen zur ISS gebracht.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.

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Die Discovery rollt auf der Landebahn im Kennedy Space Center aus.
(Bild: NASA-TV)

Die Discovery landete gegen 20:14 Uhr MEZ. Die erste Landegelegenheit hatte man wegen starker Seitenwinde in Florida zunächst abgesagt. Dann entschied man sich trotz hoher Bewölkung, den zweiten möglichen Landetermin zu nutzen, da sich die Wettersituation insgesamt gebessert hatte. Der Wind blies mit 8,2 m/s, in Böen bis zu 11,8 m/s und kam aus Süd-Südost.

Die Discovery startete am 16. März, kurz nach Mitternacht unserer Zeit. Hauptnutzlast war ein mehr als 15 Tonnen schweres Gitterelement mit zwei 35 Meter langen und 10 Meter breiten Solarzellenflügeln. Das Element mit der Bezeichnung S6 (für Steuerbord Nummer 6) wurde einen Tag nach der Kopplung an der ISS, am 18. März aus der Ladebucht gehoben und über Nacht „im Freien“ geparkt. Am Folgetag wurde es per Manipulatorarm an die richtige Stelle transportiert, angedockt und von Swanson und Arnold während eines Außenbordeinsatzes verschraubt und an Energie-, Daten- und Kühlmittelsystem der Station angeschlossen.

In der ISS wurden Versorgungsgüter, Ersatzteile und Experimentiermaterialien aus dem Shuttle inventarisiert und verstaut. Außerdem wurden die Wasseraufbereitungsanlage repariert und getestet sowie das Ergometer funktionstüchtig gemacht. Interviews mit Presse und Offiziellen komplettierten das Arbeitsprogramm der Shuttle- und Stationsbesatzung.

NASA
Die ISS mit allen 4 Solarzellenelementen, also 8 „Flügeln“. Dazwischen einige Radiatoren zur Kühlung.
(Bild: NASA)

In dieser fand auch eine Veränderung statt. Sandy Magnus wurde durch den Japaner Koichi Wakata abgelöst. Er ist der erste Vertreter seines Landes, der einen Langzeitaufenthalt auf der Internationalen Raumstation absolviert. Japan ist an der ISS mit einem großen Forschungsmodul, einem kleinen Logistikmodul, einer beim nächsten Shuttle-Flug zu liefernden Außenplattform für vielfältige und komplexe Experimente, einem dafür verwendbaren Manipulatorsystem und einem unbemannten Transportraumschiff beteiligt. Mehrere Exemplare des H II Transfer Vehicle (HTV) sollen in den nächsten Jahren kleinere und größere Ausrüstungsgegenstände in den Orbit transportieren. Der Jungfernflug ist für 2009 geplant.

Bei zwei weiteren Ausstiegen wurden Arbeiten am japanischen Komplex und an der Gitterstruktur vorgenommen. So wurde eine zusätzliche GPS-Antenne montiert, an verschiedenen Befestigungsstrukturen für Außenlasten gearbeitet, demnächst zu wechselnde Batterien von Halterungen befreit, ein Transportkarren an einen zukünftigen Einsatzort verlegt und Wartungsarbeiten am Canadarm2, dem kanadischen Hauptmanipulator der Raumstation vorgenommen.

Der 36. Flug der Discovery war der 125. des Shuttle-Programms und der 28. zur Internationalen Raumstation. Er dauerte 12 Tage, 19 Stunden, 29 Minuten und 33 Sekunden.

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