Die Arbeiten an einer undichten Platte am Externen Tank, an der verschiedene Tank- und Sicherheitsleitungen angedockt werden, können nur an einem leeren, trocknen Tank vorgenommen werden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Raumcon.
Das Leck an der Ground Umbilical Carrier Plate war erst richtig wirksam geworden, als der Tank bereits zu 98% gefüllt war. Auch bei früheren Betankungsvorgängen hatte es schon eine gewisse Leckrate gegeben, die bis zu einem gewissen Wert auch toleriert wird. Durch mehrfaches Öffnen und Schließen eines Druckventils lässt sich die Leckage im Normalfall verringern. Gestern hingegen führte ein solcher Versuch zur Verschlimmerung des Problems. Deshalb entschloss man sich, den Countdown abzubrechen und eine oder mehrere Teflon-Dichtungen an den Zu- bzw. Ableitungen auszutauschen. Dies kann aber nur im warmen, trockenen Zustand geschehen.
Nach dem Trocknen des Tanks sollen die Leitungen getrennt sowie die Dichtungen geprüft und evtl. ausgetauscht werden. Für die befestigenden Schrauben ist ein bestimmtes Drehmoment vorgeschrieben, mit dem diese angezogen sein müssen, um die gewünschte Funktion zu garantieren. Nach einer dreißigstündigen Wartezeit, in der das Material „arbeiten“ kann, wird das Drehmoment normalerweise noch einmal kontrolliert eingestellt. Erst dann kann ein neuer Betankungsversuch unternommen werden.
Je nachdem, ob man die 30 Stunden einhält oder die Prozedur verkürzt, ist ein Start frühestens am Montag oder bereits am Sonntag (beides Ortszeit) möglich.
Raumcon:
Update:
Mittlerweile kann man aufgrund der gemessenen Werte feststellen, dass das Leck tatsächlich in der Leitung auftrat, in der verdampfter Wasserstoff und Helium vom Tank weggeführt werden. Außerdem haben die Sensoren im Tankinneren keine abnormalen Werte angezeigt, so dass der Fehler tatsächlich nur am Ground Umbilical Carrier zu suchen ist.
Inzwischen (13.03.2009, 15:45 Uhr MEZ) dürfte die Dichtung gewechselt worden sein.