Wurmlöcher sind eines der größten Rätsel, die Einstein uns mit seiner Relativitätstheorie mitgegeben hat.
Autor: Alexander Bartl & Jan Großmann
Wie durch Einstein postuliert wurde, ist Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit nicht möglich. Jedoch könne man die Raumzeit „austricksen“. Zu Anfang hat man die Existenz von Wurmlöchern nur in Zusammenhang mit den Schwarzen Löchern angenommen. Das ein Schwarzes Loch ein Wurmloch zu einem anderen Schwarzen Loch erzeugt, durch dessen Verbindung man dann reisen könnte. Allerdings wurde diese Theorie bereits soweit eingeschränkt, dass das Wurmloch in unglaublicher Geschwindigkeit durch seine eigene Schwerkraft zusammenbrechen würde. Nicht einmal Licht hätte die Chance durch das Wurmloch zu gelangen.
Haben sich damit alle Chancen verabschiedet, jemals diese unglaubliche Chance des Reisens zu nutzen? Nicht ganz – es scheint möglich zu sein, sich sein eigenes Wurmloch zu erschaffen, allerdings benötigt man dafür Energie, negative Energie um genau zu sein. Um das zu verstehen muss man sich in das Reich der Quantenphysiker begeben, in den Bereich des Subatomaren. In subatomaren Bereichen entstehen ständig Fluktuationen, in Gebieten mit Materie, aber auch im absoluten Vakuum. Die Physiker stellen sich die Beschaffenheit negativer Energie so vor, das sich sogenannte „virtuelle, entgegengesetzt geladene Teilchenpaare“ die Energie aus dem Vakuum borgen, und sich fast sofort wieder gegenseitig zu vernichten. Würde man eine Möglichkeit finden, diese Fluktuationen zu unterdrücken, würde man das Vakuum, dessen Energie gleich null ist, unter diesen Energiepunkt bringen. Man hätte also „negative Energie“. So verrückt das klingen mag, die Existenz solcher Teilchen ist bewiesen. Zwar kann man sie nicht beobachten, aber man kann sie nachweisen, indem man ihre Wirkung auf andere reelle Teilchen beobachtet, so zum Beispiel auf Wasserstoffatome.
Auch wenn diese Auswirkungen minimalster Natur sind, lassen sie sich dennoch nicht ignorieren. Diese „virtuellen Teilchen“ erzeugen also die negative Energie. Wir sind heute schon in der Lage diese Energie im Labor zu erzeugen. Allerdings ist dieser Energieanteil so klein, dass man an ein Wurmloch noch gar nicht denken könnte. Aber Tatsache ist, hätten wir eine Möglichkeit genug negative Energie zu erzeugen, wären wir in der Lage Wurmlöcher zu erschaffen.
Wurmlöcher wie sie in Science Fiction-Romanen und -Serien an der Tagesordnung sind, würden unvorstellbare Energiemengen erfordern. Normale Wurmlöcher, wie sie angeblich im Weltraum kurzzeitig entstehen, wären mikroskopisch klein. Wollte man auch nur ein Wurmloch von einem Meter Durchmesser erschaffen, bräuchte man die Energie, die 10 Milliarden Sterne in einem Jahr erzeugen. Diese Energie wäre für die heutige Technik unvorstellbar groß. Wären wir nur in der Lage einen kleinen Teil der Energie zu erzeugen, die unsere Sonne besitzt, wären wir für alle Zeiten mit Energie versorgt.
Man kann sich also vorstellen wie unwahrscheinlich und technisch unmöglich es ist, die Energie aufzubringen, um ein Wurmloch zu erschaffen. Wobei man gar nicht an die anderen Probleme denkt…
Es ist nach Einstein bekannt, dass für ein Objekt, das sich mit hoher Geschwindigkeit bewegt, die Zeit langsamer vergeht als für die Objekte außerhalb. Würde also ein Mensch mit Lichtgeschwindigkeit reisen, wäre nach seiner Rückkehr die Welt schon viel weiter in der Zeit. Ein Wurmloch jedoch würde Zeitreisen erlauben. Der Mensch würde zur Erde zurückkehren, bevor er abgereist ist…
Man sieht also wie unwahrscheinlich das Erschaffen von Wurmlöchern ist. Allerdings sieht man auch deutlich, dass Wurmlöcher durchaus existent sein können, und zwar ohne unsere Naturgesetze zu verletzen oder gegen andere physikalische Gesetze zu verstoßen. Es bleibt also eine schöne Theorie, die Reise durch ein Wurmloch…