Die Mondlandung findet nicht statt

Es hätte so schön sein können: Eine europäische Sonde samt Rover am Südpol des Mondes, auf ein paar Meter genau automatisch gelandet. Aber das Projekt Lunar Lander, hinter dem das Raumfahrtunternehmen Astrium steht, fällt wohl dem Rotstift zum Opfer.

Ein Beitrag von Hans Lammersen. Quelle: welt.de, tagesspiegel.de.

ESA
Der Lunar Lander auf dem Mond
(Bild: ESA)

Auf der ab Dienstag stattfindenden Konferenz in Neapel, bei der die zuständigen Minister unter anderem über das zukünftige Raumfahrtprogramm der ESA sprechen, wird auch der Lunar Lander auf der Tagesordnung stehen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und gleichzeitige Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung Peter Hintze, der für die Bundesrepublik Deutschland an der Konferenz teilnimmt, gilt eigentlich als Verfechter einer europäischen Mondmission.

Allerdings haben die Budgetprobleme der anderen ESA-Staaten dazu geführt, dass auch Hintze das Projekt nicht weiter vorantreiben will. Der Tagesspiegel berichtet heute, man habe aus dem Bundeswirtschaftsministerium erfahren, dort werde befürchtet, von den anderen ESA-Staaten kein Geld mehr für die Weiterentwicklung der 500 Millionen Euro teuren Mission zu erhalten. Und auch in Deutschland hätten sich die Prioritäten bei der Raumfahrt geändert.

Auf der ESA-Konferenz auf Ministerebene werden die verantwortlichen Minister und Staatssekretäre der ESA-Mitgliedsstaaten am 20. und 21. November in Neapel über die weitere Entwicklung der europäischen Raumfahrt diskutieren. Dabei sollte die Fortführung des Projektes beschlossen werden, um die Vorarbeiten weiter zu finanzieren. Endgültig sollte über den Bau der Sonde im Jahre 2014 entscheiden werden. Doch nun ist das Projekt offenbar ein weiteres Opfer der europäischen Schuldenkrise geworden.

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