Deutsche Raumfahrtagentur im DLR vergibt Auftrag an Exolaunch

18 Millionen Euro für Kleinsatellitenplattformen und Startdienstleistungen. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Quelle: DLR 17. Januar 2024.

ESA-Astronaut Marcus Wandt vor dem Start zur ISS An Bord einer Dragon-Kapsel soll der schwedische Astronaut der europäischen Weltraumorganisation ESA am 17. Januar 2023 vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral zu seiner Mission „Muninn“ (deutsch: Rabe) aufbrechen. (Bild: DLR)
Das Berliner Unternehmen Exolaunch wurde mit dem Startdienstleistungs-„Paket“ beauftragt.
Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR hat das Berliner Unternehmen Exolaunch mit dem Startdienstleistungs-„Paket“ für die insgesamt zwölf Gewinner des Kleinsatelliten- und des Kleinsatellitennutzlast-Wettbewerbs beauftragt. Bildmitte: Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstandsmitglied und Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur. (Bild: © DLR. Alle Rechte vorbehalten)

24. Januar 2024 – Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR hat das Berliner Unternehmen Exolaunch mit dem Startdienstleistungs-„Paket“ für die insgesamt zwölf Gewinner des Kleinsatelliten- und des Kleinsatellitennutzlast-Wettbewerbs beauftragt.

Der Auftrag umfasst insbesondere die Beschaffung von Starts auf Kleinträgern, die Koordinierung der gesamten Startkampagne, die Beschaffung von Kleinsatelliten für die Nutzlasten aus dem Wettbewerb sowie die Bereitstellung relevanter technischer Leitlinien und Peripherien für Satelliten- und Nutzlasthersteller. Darüber hinaus wird Exolaunch Qualifizierungstests, Kompatibilitätsanalysen und die Fertigung beaufsichtigen.

Europäische Forschungseinrichtungen und Unternehmen konnten sich 2023 mit Vorschlägen für Kleinsatelliten oder Nutzlasten bei der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR bewerben. Die Gewinner erhalten eine kostenlose Kleinsatellitenplattform für ihre Nutzlasten sowie eine kostenlose Startmöglichkeit auf einem europäischen Kleinträger (Mikrolauncher) im Jahr 2025.

Schwerpunkte: Raumfahrt, New Space, Start-ups, KMU-Förderung.

Kleinsatelliten sind vielseitig und flexibel einsetzbar – für Telekommunikationsdienste, Erdbeobachtung und Klimaforschung oder die Erprobung neuer Technologien im Weltraum. Sie können in größeren Stückzahlen und damit kostengünstiger und schneller als herkömmliche Satelliten hergestellt werden und eröffnen vielfältige neue Möglichkeiten für kommerzielle Dienste und die Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund hat die deutsche Bundesregierung die Kleinsatelliteninitiative ins Leben gerufen. Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR steuert im Auftrag und mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft- und Klimaschutz diese Initiative und ihre Wettbewerbe.

„Der Wettbewerb kommt insbesondere Start-ups und KMU zu Gute und setzt damit auch den wichtigen Schwerpunkt New Space der Raumfahrtstrategie in die Tat um. Wir sehen die Wettbewerbe als Katalysator und Wegbereiter für die Kommerzialisierung von Raumfahrtaktivitäten in Deutschland und Europa“, sagt Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstandsmitglied und Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR. „Mit der Beauftragung der Exolaunch GmbH gehen wir nun den nächsten wichtigen Schritt Richtung Start.“

Das Vertragsvolumen an die Exolaunch GmbH umfasst knapp 18 Millionen Euro. Das in Berlin ansässige Unternehmen ist nach eigenen Angaben für mehr als achtzig Prozent der Starts von Kleinsatelliten in Deutschland in den letzten zehn Jahren verantwortlich und hat bereits mehrere vom DLR geförderte Missionen gestartet. Der aktuelle Auftrag umfasst insbesondere die Beschaffung von Starts auf Kleinträgern, die Koordinierung der gesamten Startkampagne, die Beschaffung von Kleinsatelliten für die Nutzlasten aus dem Wettbewerb sowie die Bereitstellung relevanter technischer Leitlinien und Peripherien für Satelliten- und Nutzlasthersteller. Darüber hinaus wird Exolaunch Qualifizierungstests, Kompatibilitätsanalysen und die Fertigung beaufsichtigen.

Europäische Forschungseinrichtungen und Unternehmen konnten sich 2023 mit Vorschlägen für Kleinsatelliten oder Nutzlasten bei der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR bewerben. Die Gewinner erhalten eine kostenlose Kleinsatellitenplattform für ihre Nutzlasten sowie eine kostenlose Startmöglichkeit auf einem europäischen Kleinträger (Mikrolauncher) im Jahr 2025.

Die Gewinner des Kleinsatelliten- und des Kleinsatelliten-Nutzlast-Wettbewerbs wurden am 23. November 2023 im Rahmen der zweiten nationalen Kleinsatellitenkonferenz in Berlin gekürt.

Folgende fünf deutsche Unternehmen gewannen den Kleinsatellitenwettbewerb und erhalten eine Startmöglichkeit auf einem europäischen Mikrolauncher:

  • OroraTech GmbH: Das Unternehmen stellt acht Kleinstsatelliten in Formation zur Beobachtung von Waldbränden mithilfe von Infrarot-Kamera im Ein-Stunden-Takt.
  • TALOS GmbH: Das Start-up-Unternehmen stellt fünf Kleinstsatelliten zur Verfolgung von Wild- und Nutztieren im Rahmen des ICARUS-Projekts her.
  • Planetary Transportation Systems GmbH: Das Start-up-Unternehmen stellt drei Kleinstsatelliten zur Klassifizierung und Prozessierung von Erdbeobachtungsdaten im All mithilfe von Quantentechnologie her.
  • Rapid Cubes GmbH: Das Unternehmen nutzt vier Kleinstsatelliten zur Erprobung bi-direktionaler Datenkommunikation für Internet-of-Things-Anwendungen im Arten- und Naturschutz.
  • Vyoma GmbH: Das Start-up-Unternehmen startet einen Kleinsatelliten zur optischen Überwachung von Weltraummüll in der Größe einiger Zentimeter.

Folgende sieben Unternehmen gewannen den Kleinsatelliten-Nutzlastwettbewerb und erhalten eine Kleinsatellitenplattform und eine Startmöglichkeit auf einem europäischen Mikrolauncher:

  • Marble Imaging GmbH: Durch eine Multispektral-Kamera sollen Erdbeobachtungsdaten mit einer hohen Auflösung generiert werden.
  • Berlin Space Consortium GmbH: Die Qualifikation eines elektrischen Antriebssystems für Kleinsatelliten für Bahnmanöver sowie zur Weltraumschrottvorbeugung.
  • High Performance Space Structure Systems GmbH: Das Unternehmen demonstriert eine Entwicklungserprobung in Form eines Bremssegels, um nach Missionsende einen Kleinsatelliten wiedereintreten zu lassen und Weltraumschrott vorzubeugen.
  • InSpacePropulsion Technologies GmbH: Die Qualifikation von zwei chemischen Antriebssystemen mit grünem Treibstoff für Kleinsatelliten für Rendezvous-Manöver sowie zum Ausweichen von Weltraumschrott.
  • Airbus Defence and Space GmbH: Das Unternehmen erprobt ein elektrisches Antriebssystem für Kleinsatelliten, des alternative Kraftstoffe verwendet – in diesem Falle Iod.
  • Quantum Galactics GmbH: Das Start-up-Unternehmen führt eine Entwicklungserprobung eines Cybersicherheit-Testsystems durch, um den Ausfall eines Satelliten durch Hacker-Angriffe zu verhindern.
  • Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (iABG): Das Unternehmen entwickelt eine KI-Nutzlast, die die Ausfallsicherheit von KI-Modellen direkt am Sensor beziehungsweise am Satelliten gewährleistet.

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