ist in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli ein Komet, wobei dieser verdampft ist.
Ein Beitrag von Oliver Karger. Quelle: NASA.
Beobachtet von den beiden Koronagraphen an Bord von SOHO (Solar and Heliospheric Observatory, zu deutsch Sonnen- und Heliosphärenobservatorium) ist ein Eiskomet auf seinem hochelliptischen Orbit um die Sonne dieser so nahe gekommen, dass er durch die hohe Temperatur und Strahlung vermutlich komplett verdampft ist.
Kometen, die derart nah an der Sonne vorbeifliegen, weswegen sie auch „sungrazers“, zu deutsch Sonnenstreifer, genannt werden, sind nichts Ungewöhnliches. Bernhard Fleck, SOHO-Projektwissenschaftler, gibt an, dass dies der hellste Sungrazer war, den SOHO seit Weihnachten 1996 aufgenommen hat. Insgesamt konnte SOHO bisher über 1.000 derartige Kometen fotografieren.
Der nun beobachtete Komet stammte wahrscheinlich aus der Kreutz-Sonnenstreifer-Familie. Sonnenstreifer sind eine Gruppe von Kometen, die der Sonne extrem nahe kommen. Beim Vorbeiflug durchqueren sie die Sonnenkorona, in der sie einer hohen Strahlungsbelastung und hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Die Gesamtzahl derartiger Objekte wird auf über 200.000 geschätzt. Insbesondere durch die starken Gezeitenkräfte der Sonne, werden die Sonnenstreifer oft auseinander gerissen. Daher sind die meisten Sonnenstreifer kleine Bruchstücke mit einem Durchmesser von 10 m und weniger.
Parallel zeitgleiche Beobachtungen des Solar Dynamics Observatory, kurz SDO, mit dem AIA-Instrument (Atmospheric Imaging Assembly) zeigen das Vergehen des Kometen im extremen ultravioletten Licht bei einer Wellenlänge von 17,1 nm. Über einen Zeitraum von 15 Minuten konnte das Zerbrechen des Kometen beobachtet werden. Eine detaillierte Analyse der Daten wird mehr Hinweise auf das Schicksal des Kometen aufzeigen.
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