Der Röntgenstern Beta Ceti

Das Chandra Röntgenobservatorium hat eine Aufnahme des ungewöhnlichen Sterns Beta Ceti gemacht. Der Stern hat nur drei Sonnenmassen, gibt aber 2000 mal mehr Röntgenstrahlen ab als diese.

Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: Chandra Photo Release.

Astronomen nehmen an, dass eine fortgeschrittenes Stadium der Heliumverbrennung im Kern dafür verantwortlich sei. Während dieser Phase ist der Kern des Sterns extrem heiß (mehr als 100 Millionen Grad Celsius) und wandelt Helium durch Kernfusion in Kohlenstoff um.
Mit Hilfe der Theorie der Sternentstehung kann der Werdegang von Beta Ceti rekonstruiert werden. Während der ersten Milliarde Jahre wurde Beta Ceti durch die Kernfusion von Wasserstoff zu Helium erhitzt.

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Beta Ceti befindet 95 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Walfisch (Quelle: Chandra)

Nachdem der Wasserstoff im Kern verbraucht war, fiel das Innere der Sterns zusammen, bis das Wasserstoffgas um den Heliumkern heiß und dicht genug war und Fusionsreaktionen des Wasserstoffs begannen. Die neue, starke Energiequelle führte zu einer Expansion und gleichzeitigen Abkühlung der äußeren Regionen des Sterns. Beta Ceti wurde zu einem Roten Riesen. Während dieser Phase war Beta Ceti nur eine schwache Röntgenquelle.

Nach weiteren zehn Millionen Jahren zog sich der Kern weiter zusammen und heizte sich auf mehr als 100 Millionen Grad Celsius auf und ermöglichte so die Heliumfusion. Während dieser Heliumverbrennung im Kern, die etwa 100 Millionen Jahre dauern wird, verringert sich der Durchmesser auf das zwanzigfache unserer Sonne, gleichzeitig erhöht sich die Oberflächentemperatur, so dass Beta Ceti nicht mehr als Roter Riese bezeichnet werden kann.

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