Der Lunar Reconnaissance Orbiter

Es steht bereits fest, dass es einen Mars Reconnaissance Orbiter geben wird. Nun will man auch einen Lunar Reconnaissance Orbiter bauen, der als Ziel den Mond haben wird.

Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: SpaceToday.

Der Start des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) soll im Jahr 2008 über die Bühne gehen. Doch bis dorthin ist es noch ein weiter Weg, denn es müssen noch wichtige Punkte wie Ausstattung, Finanzierung, Design und Ziele besprochen werden. Dies ist eigentlich noch fast alles, was für eine Mission nötig ist. Doch die Zuständigen sind bemüht, das Ganze so schnell wie nur irgendwie möglich über die Bühne zu bringen.

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So soll der Lunar Reconnaissance Orbiter aussehen

Zunächst will man die Mondoberfläche genau kartographieren und nach Ressourcen forschen. Durch die Gesteinsproben, die von Apollo zurückgebracht wurden, wissen wir nur wenig über mögliche Minerale oder sogar Wasser auf den Mond. Wasser wäre für eine bemannte Raumstation auf den Mond sehr erleichternd.

Durch die Daten, welche die NASA von den Mondsonden Clementine und von Lunar Prospector erhalten hat, zeigt sich bereits, dass auf dem Mond sehr viel Wasserstoff existiert. Die chemische Zusammensetzung des Bodens konnten wir dadurch aber noch nicht erfahren. Das soll jetzt nachgeholt werden. Es ist gut, dass nun nach Einschlagskratern und Wassereis in der südlichen Polarregion gesucht werden kann.

„Wir schätzen, dass sich zehn Milliarden Tonnen Wassereis in den Polarregionen befindet“, sagt Paul Spudis. Stimmt das, wäre das eine gute Basis für die bemannte Raumstation am Mond, die ja für George W. Bushs Pläne unbedingt erforderlich ist.
Die Ausstattung muss den Zielen entsprechen und gleichzeitig die Kapazität einer Delta 2 Rakete nicht übersteigen. Geräte zum Beobachten der Mondatmosphäre sowie zum Erforschen der Mondoberfläche müssen unbedingt zum LRO gehören. Beim Mars kann man sich darauf verlassen, dass die Sonde beim Eintritt in den Orbit von der Atmosphäre ein wenig abgebremst wird. Genau dies entfällt beim Mond. Die NASA muss sich zwischen Delta 2 oder Atlas 5 als Startrakete entscheiden, wobei die Delta 2 wohl die besseren Chancen hat, ausgewählt zu werden.

Nach dem Mars-Boom dürfte sich das Interesse der Menschheit wieder zurück zum Mond wenden. Neben der ESA-Mission SMART 1, die zurzeit auf den Weg zum Mond ist, wird auch Japan mit Lunar A eine Sonde zum Mond schicken. Im Jahre 2005 wird dann Selene, ebenfalls eine japanische Mission zum Mond, aufbrechen. Die NASA will dann mit dem Lunar Reconnaissance Orbiter nach einigen Jahren Abwesenheit wieder den Mond ansteuern.

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