Defekter russischer Frachter Progress MS-21 von der ISS abgekoppelt

Gezielter Absturz aber auf morgen verschoben. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.

Quellen: GK Roskosmos, TASS, RIA Nowosti 18. Februar 2023.

Moskau, 18. Februar 2023 – Der für Samstagmorgen geplante gezielte Absturz des defekten russischen Frachters Progress MS-21 ist verschoben worden. Der werde nun am Sonntag um 04:15 Uhr deutscher Zeit eingeleitet, teilte die GK Roskosmos in Moskau mit. Das Raumschiff war um 03:26 Uhr deutscher Zeit von der Internationalen Raumstation ISS abgekoppelt worden, um es um 5:03 Uhr auf Absturzkurs zu bringen.

Nach dem Ablegen vom Poisk-Modul hatten die Kosmonauten den Frachter in sicherer Entfernung von der Station per Handsteuerung so gedreht, dass die vermeintliche Schadensstelle fotografiert werden konnte. Es sei aber keine Beschädigung festgestellt worden, betonte die Behörde. Daraufhin habe man die Versenkung vorerst abgesagt und erwogen, den Frachter für weitere Untersuchungen diesmal am Pritschal-Modul anzukoppeln. Diese Variante sei dann aber von der Operativen Hauptgruppe der Führung der RKK Energija verworfen worden.

Am 11. Februar war ein Leck am Wärmeaustauschsystem von Progress MS-21 entdeckt worden. Bereits Mitte Dezember hatte es einen ähnlichen Schaden an dem Raumschiff Sojus MS-22 gegeben, der von außen durch den Einschlag eines Meteoriten entstanden ist, wie man ermittelte. Bei dem Frachter vermutet man dagegen einen Produktionsfehler. Deshalb wird jetzt im Herstellerwerk der gesamte technologische Prozess unter die Lupe genommen.

Gerhard Kowalski

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