95 Tage vor dem gewaltsamen Zusammentreffen mit dem Kometen Tempel 1 hat die Raumsonde Deep Impact erfolgreich ein zweites Kurskorrektur-Manöver absolviert.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: JPL.
Am 4. Mai zündete das Triebwerk der amerikanischen Raumsonde für 95 Sekunden, wodurch sich die Geschwindigkeit von Deep Impact um 18,2 km/h veränderte. Ziel dieser Aktion war zum einen eine minimale Korrektur der Flugbahn, damit das Zusammentreffen mit dem Kometen Tempel 1 am 4. Juli wie geplant ablaufen kann. Daneben wurde durch die Geschwindigkeitsänderung auch die Ankunftszeit der Raumsonde beim Zielkometen etwas nach vorne verschoben, wodurch sich bessere Beobachtungsbedingungen für weltraum- und bodengestützte Teleskope ergeben: Der Aufprall des Impactor genannten Einschlagkörpers von Deep Impact soll nicht nur von den Kameras an Bord der Raumsonde und des Impactors, sondern auch von einer Vielzahl verschiedener Teleskope verfolgt werden.
„Mit diesem Manöver haben wir unseren mit dem Hubble-Weltraumteleskop arbeitenden Freunden einen Platz direkt am Ring gesichert“, so Dr. Michael A’Hearn, leitender Wissenschaftler der Deep Impact-Mission. „Hubble wird gemeinsam mit den Weltraumteleskopen Chandra und Spitzer sowie mehreren erdgebundenen Observatorien eine bestmögliche wissenschaftliche Auswertung dieses Knalls für unser Geld liefern.“
Deep Impact selbst wird gerade einmal 500 Kilometer von Tempel 1 entfernt sein, wenn es am 4. Juli um 08:52 Uhr (MESZ) zum dramatischen Höhepunkt dieser Forschungsmission kommt. Und „dramatisch“ wird man es ohne Übertreibung nennen können, wenn der größtenteils aus einem massiven Kupferblock bestehende Impactor mit einer Masse von 370 Kilogramm mit rund 37.100 km/h auf der Oberfläche des Kometen einschlägt. Das beim Aufprall in den Weltraum geschleuderte Material soll spektroskopisch analysiert werden und den Wissenschaftlern dadurch etwas über die elementare Zusammensetzung wie auch die Dichte des Komentenkerns verraten.