Die Asteroidensonde ist gestern bei Astrotech in Titusville/Florida eingetroffen und wird dort nun für den Start vorbereitet. Das Startfenster beginnt am 30. Juni.
Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: NASA.
„Dawn hat jetzt noch zwei Reisen vor sich“, sagte der Projektmanager Keyur Patel vom JPL der NASA. „Die eine steht Mitte Juni an und ist 24 Kilometer lang – das ist der restliche Weg zur Startrampe. Die zweite wird beginnen, wenn Dawn aufbricht zu ihrer acht Jahre dauernden und über fünf Milliarden Kilometer langen Odyssee in das Herz des Asteroidengürtels.“
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(Bild: Bildquelle)
Der Weg ist deshalb ungewöhnlich lang, weil Dawn kein konventionelles, chemisches Triebwerk benutzt, sondern ein Ionentriebwerk, das weit weniger Schub entwickelt und daher nicht auf so direktem Wege zum Ziel führen kann. Dafür arbeitet ein Ionentriebwerk wesentlich effizienter, so dass die Raumsonde deutlich leichter ausfallen kann und eine kleinere, preisgünstigere Rakete zum Start genügt. Die Reise geht zu zwei der spannendsten Mitglieder der Asteroidenfamilie: dem Asteroiden Vesta und dem Zwergplaneten Ceres.
Nachdem Dawn nun bei Astrotech, in der Nähe des Kennedy Space Centers, angekommen ist, beginnen die endgültige Montage und letzte Tests. Techniker werden die Batterien installieren, die Lageregelungstriebwerke prüfen und die Instrumente testen. Ende April werden die großen Solarzellenpaneele der Sonde montiert und testweise entfaltet. Anfang Mai steht ein Kompatibilitätstest mit dem Deep Space Network auf dem Plan, das für Bahnverfolgung und Kommunikation benötigt wird. Dann wird das Raumschiff mit dem Lageregelungstreibstoff betankt. Mitte Mai schließlich wird Dawn Drehbalancetests unterzogen – auf Deutsch, die Sonde wird ausgewuchtet. Anschließend wird sie mit der Oberstufe verbunden und in einem Behälter verpackt für den Transport hinüber nach Cape Canaveral. Dort werden Oberstufe mitsamt Raumsonde auf die Startrakete montiert werden, eine Delta 2, und wiederum zahlreiche Tests durchgeführt. Ab dem 30. Juni kann dann der Start von der Rampe 17-B erfolgen. Das Startfenster ist ungewöhnlich lang, so dass die NASA keine Eile hat, den Start innerhalb einer bestimmten Zeit durchführen zu müssen.
Die Dawn-Mission zu Vesta und Ceres wird vom JPL gemanagt. Die Universität von Arizona ist verantwortlich für die wissenschaftliche Gesamtleitung. Weitere wissenschaftliche Partner sind das Los Alamos National Labor in New Mexico, das DLR in Berlin, das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau und das Italienische Nationalinstitut für Astrophysik in Palermo. Die Raumsonde selbst wurde von Orbital Sciences in Dulles entwickelt und gebaut.