Das Schicksal von Huygens

Was erwartet den ESA Lander Huygens nach der Landung auf den Saturn-Mond Titan? Diese Frage versucht jetzt die ESA zu beantworten.

Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: SpaceDaily.

Wenn der europäische Lander Huygens, der „Huckeback“ mit der NASA Sonde Cassini zum Saturn reist, durch die wolkige „Atmosphäre“ von Titan fällt, landet er womöglich in einem See von Methan. Dieser Vorgang soll Ende dieses bzw. Anfang nächsten Jahres sein.

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Der Lander Huygens auf Titan (Bild: ESA)

Es ist möglicherweise ein erstes Stück von „Extraterrestrischer Ozeanologie“ das jemals entdeckt wurde. Dr. Nadeem Ghafoor, Professor John Zarnecki, Dr. Meric Srokecz und Peter Challenor, letztere vom Southampton Ozeanologie Center, glauben das man die Seen von Titan mit den Ozeanen unserer Erde vergleichen kann.

Ihre Resultate zeigen dass die Wellen, durch den Wind angetrieben, 7 mal höher werden als auf der Erde aber sich langsamer fortbewegen und weiter getrennt sein.

Das Team arbeitete mit einer Computer Simulation, einen sogenannten „Modell“, das berechnet wie die vom Wind angetriebenen Wellen sich auf der Oberfläche und auf dem „Meer“ fortbewegen. Dafür mussten sie das gesamte Programm bearbeiten um brauchbare Ergebnisse zu erlangen, zum Beispiel die Gravitation.

Modelle und Spekulationen über die Bedingungen auf der Oberfläche von Titan gab es schon sehr lange, seit die NASA Raumsonde Voyager 1 1980 einige gute Daten lieferte. Aus den gewonnen Daten der Sonde könnte es sich auch um einen See von Methan mit Ethan handeln.

Es gibt aber noch viele andere Theorien wie zum Beispiel die, das die Oberfläche Titans nur aus Eis besteht und sehr lebensfeindlich ist. Wissenschaftler das die Cassini/Huygens Mission diese Fragen klärt. Cassini wird mehrmals die Möglichkeit haben Titan persönlich einen Besuch abzustatten und zu erforschen doch die Hauptaufgabe dieser Erforschung wird den Lander Huygens zufallen der, wenn alles glatt geht, am 14 Januar 2005 auf Titan landen. Noch im alten Jahr soll er sich von seiner Muttersonde trennen.

„Hoffentlich wird die ESA Sonde Huygens endlich alle Fragen beantworten die wir uns noch stellen“, sagt Dr. Ghafoor. „Wenn diese Theorien stimmen dürfte bei der Landung nichts schief gehen denn Huygens wird auf jeden Fall weich landen und braucht nicht an Land klettern.“

Während des Sturzfluges Huygens` auf den Mond Titan wird die Raumsonde Cassini etwa für 2 Stunden noch in Reichweite sein ehe sie dann den Kontakt zum Lander verlieren wird.

In dieser Zeit sollen alle 6 Instrumente von Huygens die Oberfläche und ozeanologische Messungen durchführen. Dabei ist zu beachten das die Gravitation auf Titan nur 15% dessen beträgt was wir hier auf der Erde haben.

Wir können nur hoffen das die Mission ein Erfolg wird. Denn wenn ja wird diese Mission eine der einzigartigsten sein die wir durchgeführt haben, meinen die Wissenschaftler. Wir könnten sehr viel über Titan und dem Saturn-System lernen.

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