Die Vorbereitungen für die Lande- und Oberflächenoperationen von Curiosity sind in dieser Woche fortgesetzt worden. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der neuesten Status-Reports der NASA.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA/JPL.
Am Montag wurden die beiden Inertialsensoren (IMUs) in der Abstiegsstufe des Mars Science Laboratory konfiguriert, gemeinsam mit anderen Kontrollparametern für Atmosphäreneintritt, Abstieg und Landung. Bei den IMUs handelt es sich um elektronische Geräte, die die Abstiegsstufe des Raumfahrzeugs steuern und dabei ihre Geschwindigkeit, Ausrichtung und Gravitationskräfte messen. Die Abstiegsstufe leistet ihre Hauptarbeit während der letzten Minuten vor der Landung auf dem Mars, wobei sie die Sinkgeschwindigkeit nach Abtrennung des Landefallschirms mit Raketentriebwerken reduziert und die Telekommunikation in zwei verschiedenen Frequenzbändern während der finalen Phase der Ankunft auf dem Mars sicherstellt. Weiterhin wurden verschiedene Updates der Kommunikationsparameter für die Oberflächenoperation von Curiosity in den Hauptcomputer des Rovers geladen.
Am Dienstag wurden die beiden Lithium Ionen-Akkus des Rovers in Vorbereitung der Landung auf 100 Prozent ihrer Kapazität geladen. Die hierfür notwendige Energie lieferten die Solarzellen des Flugmoduls (engl. „Cruise Stage“). Während des bisherigen Flugs lag der Ladezustand der Akkus konstant bei 70 Prozent. Die beiden Akkus mit einer Kapazität von jeweils 42 Amperestunden werden während der Curiosity-Mission auf dem Mars dazu dienen, kurzzeitige Verbrauchsspitzen abzudecken, die die Leistung des Radioisotopengenerators (engl. Abk. „MMRTG“) in Höhe von 115 Watt übersteigen. Den Planungen der NASA zufolge wird dies relativ häufig eintreten, so dass die Leistung der beiden Akkus mehrmals pro Marstag in Anspruch genommen werden wird.
Ein anderer wichtiger Meilenstein an diesem Tag war die erfolgreiche Anpassung der Umlaufbahn des Orbiters Mars Odyssey, der bereits seit über zehn Jahren um den Roten Planeten kreist. Dadurch wird Mars Odyssey als einziger der drei aktiven Mars-Orbiter während der Landung von Curiosity in der Lage sein, Funksignale in Echtzeit zur Erde zu übermitteln.
Der Mittwoch stand ganz im Zeichen einer Überprüfung des Landeradars von Curiosity. Während Curiositys Landung wird dieses in der Abstiegsstufe montierte Radar ab einer Höhe von etwa acht Kilometern über Grund kontinuierlich wichtige Daten zur Höhe und Abstiegsgeschwindigkeit liefern.
Nachdem am Donnerstag und Freitag außer der routinemäßigen Bahnverfolgung von Curiosity durch das Deep Space Network der NASA keine weiteren Aktivitäten auf dem Programm standen – und damit dem Flight-Team vor den anstrengenden Tagen der „heißen Landephase“ eine wohlverdiente Pause ermöglicht wurde – stand am Samstag erneut eine minimale Kurskorrektur an. Mit zwei zusammen nur sieben Sekunden andauernden Zündungen der Manövriertriebwerke des Flugmoduls von Curiosity wurde die Fluggeschwindigkeit dabei um gerade einmal einen Zentimeter pro Sekunde verändert – genug, um den Eintrittspunkt des Mars Science Laboratory in die Marsatmosphäre am 6. August um rund 21 Kilometer in die gewünschte Richtung zu verschieben.
In den letzten 48 Stunden vor der Landung existieren noch zwei weitere Möglichkeiten zur Kurskorrektur, falls sich dies als notwendig erweisen sollte. Nicht zuletzt können geringfügige Abweichungen des Eintrittspunkts in die Marsatmosphäre dann auch noch während des Flugs durch die Lufthülle des Roten Planeten korrigiert werden.
Die am Samstag erfolgreich durchgeführte Kurskorrektur markiert gleichzeitig den Beginn der finalen Anflugphase.
In den kommenden Tagen bis zur Landung werden wir Sie auf unserer Curiosity-Sonderseite weiterhin mit den neuesten Statusmeldungen des Jet Propulsion Laboratory der NASA auf dem Laufenden halten.
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