Curiosity: Marslandschaft unter irdischer Sonne

Am Wochenende ist ein großes Softwareupdate im Bordcomputer des Mars-Rovers durchgeführt worden. Gleichzeitig hat die NASA ein erstes hochauflösendes Farbpanorama der Landestelle veröffentlicht und dabei gleichzeitig veranschaulicht, wie es auf dem Mars unter irdischer Sonne aussehen würde.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA/JPL. Vertont von Peter Rittinger.

NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona
Ein Detail der Curiosity -Landezone vor und nach erfolgtem Weißabgleich.
(Montage aus Bildern von: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

In den letzten Tagen war es ein wenig ruhiger um Curiosity geworden. Das Wochenende benötigten die Ingenieure des Missionskontrollzentrums, um ein geplantes Softwareupdate durchzuführen. Danach wird es dem Rover beispielsweise möglich sein, mit Hilfe seiner an Front und Heck angebrachten „HazCams“ Hindernisse automatisch zu erkennen und ihnen auszuweichen. Auch die Verwendung des Roboterarms von Curiosity mitsamt dem daran angebrachten Probenentnahmesystem ist erst nach der erfolgreichen Installation des Softwareupdates in vollem Umfang möglich. Am heutigen Montag soll der primäre Bordcomputer des Rovers dauerhaft auf die neue Softwareversion umgestellt werden, womit der Updatevorgang beendet und die Voraussetzung für die Fortsetzung der wissenschaftlichen Mission von Curiosity geschaffen wäre.

Gleichzeitig hat die NASA am Wochenende ein neues Farbpanorama veröffentlicht, das mit der 34-mm-Mastkamera aufgenommen worden ist. Für die Geologen im Missionsteam ist vor allem ein Bereich im Kraterwall nördlich der Landestelle interessant, wo ein Netz von Tälern zu sehen ist, das augenscheinlich durch in den Gale-Krater geflossenes Wasser geformt worden ist. Auch die im Detail sichtbaren Stellen, an denen die Abgase der Landetriebwerke die obere Staubschicht des Marsbodens hinweggeweht haben, weckten das Interesse der Geologen: an einer Stelle ist eine Schicht zu sehen, die Gesteine in einer Matrix feineren Materials enthält.

Das komplette Farbpanorama setzt sich aus 130 Einzelbildern mit jeweils 1.200 x 1.200 Pixeln zusammen, die im Laufe einer Stunde am 8. August auf dem Mars aufgenommen worden sind. Das nun von der NASA veröffentlichte Panorama enthält noch einige schwarze Bereiche, da wegen des in den letzten Tagen durchgeführten Softwareupdates noch nicht alle Einzelbilder zur Erde übertragen werden konnten.

Interessanterweise hat die NASA das hochauflösende Farbpanorama in zwei Versionen veröffentlicht: einmal genau so, wie es die Mastkamera aufgenommen hat (und wie es auch jede andere Digitalkamera auf dem Mars aufnehmen würde), und einmal nach der Durchführung eines so genannten Weißabgleichs. Dabei wurden die Farben der Aufnahmen so angepasst, als ob die ganze Szene auf der Erde fotografiert worden wäre. Diese Farbanpassung hilft Geologen dabei, Gesteine auf dem Mars leichter zu erkennen und auseinanderzuhalten: nach erfolgtem Weißabgleich stellen sie sich so dar, wie es die Wissenschaftler von irdischen Aufnahmen her gewohnt sind. Auf dieser Seite können Sie beide Fassungen des Panoramas ansehen und bei Interesse auch herunterladen.

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