Der Marsrover Curiosity hat bereits am vergangenen Wochenende den Sicherheitsmodus verlassen und kommuniziert mittlerweile wieder mittels seiner leistungsstarken HG-Antenne mit dem Roverkontrollzentrum auf der Erde. Die Wiederaufnahme des vollständigen Betriebes soll im Laufe der kommenden Woche erfolgen.
Ein Beitrag von Ralph-Mirko Richter. Quelle: JPL, UMSF.
Bereits Mitte der vergangenen Woche versetzte sich der von der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA betriebene Marsrover Curiosity infolge eines Computerproblems und einem daraus resultierenden Wechsel auf ein redundantes Backup-System in einen Sicherheitsmodus (Raumfahrer.net berichtete). Bei diesem „Safe-Mode“ handelt es sich um einen speziellen Betriebsmodus, in dem der Rover bis zur Erteilung weiterführender Kommandos lediglich seine wichtigsten Funktionen wie zum Beispiel regelmäßige Aufzeichnungen weiterer Telemetriewerte und die Aufrechterhaltung seines Thermalhaushaltes ausübt, jedoch keine komplexeren Aktivitäten wie weitere wissenschaftliche Analysen durchführt.
Bereits am vergangenen vergangenen Wochenende übermittelten die für die Roverkontrolle verantwortlichen Mitarbeiter der NASA Kommandos an den Rover, welche zur Folge hatten, dass Curiosity diesen Sicherheitsmodus am Samstag wieder verließ. Einen Tag später konnte der Rover wieder unter der Verwendung seiner „High Gain Antenna“ (kurz „HGA“) direkt mit den erdbasierten Stationen des Deep Space Network (DSN) der NASA in Verbindung treten.
„Wir erzielen bei der Wiederherstellung des Rovers gute Fortschritte“, so Richard Cook, der Projektmanager der Curiosity-Mission in einer Pressemitteilung des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena/Kalifornien. „Ein Teil dieser Arbeit betrifft die Überprüfung der A-Side [des Bordcomputers], um festzustellen, ob diese zukünftig als ein voll einsatzfähiges Backupsystem genutzt werden kann.“
Außerdem wird gegenwärtig eine Reihe von Schritten abgearbeitet, um die jetzt als primäres System genutzte B-Side als Haupt-Computersystem zu installieren. So müssen im Speicher des B-Side-Computers diverse Parameter und Informationen über den genauen Zustand des Rovers ablegt werden. Diese Informationen beinhalten zum Beispiel die exakte Position und Ausrichtung des Instrumentenarmes und des Kameramastes und weitere Angaben, welche für die Wiederaufnahme des Vollbetriebes erforderlich sind.
Die genaue Ursache für das am vergangenen Mittwoch aufgetretene Problem mit der A-Side von Curiositys Computersystem konnte bislang noch nicht identifiziert werden. Eine von mehreren Möglichkeiten wäre, dass der Rover von einem besonder intensiven Teilchenschauer der kosmischen Strahlung getroffen, was dann zu einem Single Event Upset geführt haben könnte.
Das für die Kontrolle des Rovers verantwortliche Team geht derzeit davon aus, dass die vollständige Wiederinbetriebnahme von Curiosity in etwa einen Zeitraum von einer Woche beanspruchen wird. Zu Beginn der kommenden Woche dürfte der Rover dann wieder voll einsatzfähig sein und somit auch seine bisherigen wissenschaftlichen Analysen fortsetzen.
Bis zum heutigen Tag, dem „Sol“ 207 seiner Mission, hat der Marsrover Curiosity eine Distanz von etwa 746 Metern auf der Oberfläche unseres Nachbarplaneten zurückgelegt. In diesem Zeitraum haben die Kamerasysteme des Rovers mittlerweile 48.274 Bilder aufgenommen und an das Roverkontrollzentrum des Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena/Kalifornien übermittelt. Diese Aufnahmen sind für die interessierte Öffentlichkeit auf einer speziellen Internetseite des JPL einsehbar.
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