Corot entdeckt felsigen Exoplaneten

Für einiges Aufsehen sorgte die gestrige Bekanntgabe der Entdeckung des Exoplaneten Corot-Exo-7b. Der ca. 400 Lichtjahre entfernte Exoplanet ist nicht viel größer als die Erde und ist damit der erste Vertreter der Klasse der so genannten Super-Erden, welcher mit der Transitmethode entdeckt werden konnte.

Ein Beitrag von Timo Lange. Quelle: ESA, exoplanet.eu.

ESA
Darstellung der Lichtkurve bei einem Planetentransit
(Bild: ESA)

Ein internationales Team aus Astronomen gab ihre Entdeckung gestern auf dem 1. Internationalen Corot-Symposium in Paris bekannt. Demnach handelt es sich bei Corot-Exo-7b um den bisher kleinsten Vertreter der Familie der so genannten Super-Erden. Sein Radius liegt zwischen 1,5 und 2 Erdradien. Als Super-Erden bezeichnen Astronomen Exoplaneten mit einer Masse zwischen einer und fünfzehn Erdmassen. In diesem Massebereich kann davon ausgegangen werden, dass es sich nicht um einen Gasplaneten wie Neptun oder Jupiter handelt, sondern dass der Planet eine feste Oberfläche ähnlich der Erde besitzt.

Im Fall von Corot-Exo-7b sind sich die Astronomen zwar sicher, was den Radius des Planeten angeht, da dieser mit Hilfe der Transitmethode gut bestimmt werden kann. Unsicherheit herrscht dagegen bei der genauen Masse und damit Dichte des Exoplaneten. Daher ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, wie Corot-Exo-7b zusammengesetzt ist.

Klar ist dagegen, dass auf der Oberfläche sehr hohe Temperaturen herrschen müssen. Corot-Exo-7b absolviert einen Orbit um seinen Zentralstern in nur etwa 20 Stunden – ein Jahr auf diesem Planeten ist also kürzer als einer unserer Erdtage. Damit bewegt sich Corot-Exo-7b sogar noch dichter an seiner Sonne, als die meisten der bisher entdeckten „Hot Jupiters“. Von einer zweiten Erde kann also keine Rede sein.

Entdeckt wurde Corot-Exo-7b mit Hilfe der französischen Sonde Corot. Corot wurde Ende des Jahres 2006 gestartet und ist die bisher einzige Weltraummission, die sich dezidiert der Suche nach extrasolaren Planeten widmet. Corot ist mit einem kleinen 27-cm-Teleskop ausgestattet, mit dessen Hilfe sie nach minimalen Schwankungen im Licht der Sterne sucht. Wandert ein Exoplanet von der Erde aus gesehen vor seinem Stern entlang, wird ein Teil der Strahlung des Sterns abgeblockt. Corot kann diese winzige Verdunkelung messen.

Auf Corot-Exo-7b wurden die Astronomen während einer 150-tägigen Untersuchungsperiode im Winterhalbjahr 2007/2008 das erste Mal aufmerksam. Seither wurden umfangreiche Bestätigungsbeobachtungen durch erdgebundene Teleskope durchgeführt, um den Planeten dingfest zu machen.

Eine wissenschaftliche Abhandlung zu Corot-Exo-7b wird in der nächsten Ausgabe von Astronomy and Astrophysics unter dem Titel „Transiting exoplanets from the CoRoT space mission VII. COROT-Exo-7b: The first super-earth with radius characterized“ erscheinen. Bis dahin sollten dann auch genauere Angaben zu Masse und Dichte des kuriosen Planeten verfügbar sein.

Die Corot-Mission wird von der französischen Raumfahrtagentur CNES geleitet, beteiligt sind Forscher der ESA und anderer Forschungsinstitute aus Belgien, Brasilien, Deutschland, Österreich und Spanien.

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