Das SpaceShuttle Columbia.
Autor: Karl Urban
Hintergründe
Die Columbia ist der älteste Orbiter der Shuttle-Flotte und wurde nach einer Korvette von Bosten, Massachusetts benannt und wurde von dem Amerikaner Robert Gray kommandiert. Am 11. Mai 1792 manövrierten Gray und seine Crew die Columbia hinter die gefährliche Sandbank im Delta eines Flusses der sich über 1.000 Meilen durch ein Gebiet ausdehnte, das heute South-Eastern British Columbia, Kanada, und die Washington-Oregon-Grenze genannt wird. Der Fluss wurde später nach dem Schiff benannt. Gray war außerdem der erste Amerikaner, der den Globus umsegelte, an Bord der Columbia hatte er eine Ladung Fischotterhäute, die er nach Canton in China brachte und dann nach Boston zurückkehrte.
Weitere Segelschiffe haben den Glanz des Namens Columbia noch vergrößert. Das erste US-Marineschiff, das den Globus umkreiste, bekam ebenfalls diesen Titel, wie auch das Kommandomodul von Apollo 11, welches die erste Mondlandung durchführte.
Eine weitere Anmerkung: „Columbia“ ist die feminine Personifikation der Vereinigten Staaten. Der Name wurde von einem weiteren berühmten Entdecker abgeleitet, Christopher Columbus.
Das Raumschiff Columbia hat ihr pionierhaftes Erbe der Vorfahren weitergeführt und war das erste Space Shuttle, dass 1981 in den Erdorbit flog. Vier Schwesterschiffe kamen in den kommenden zehn Jahren zur Flotte dazu: Die Challenger 1982, die jedoch vier Jahre später zerstört wurde; 1983 die Discovery; 1985 die Atlantis; und die Endeavour, die als Ersatz für die Challenger 1991 gebaut wurde. Ein Testschiff, die Enterprise, wurde für suborbitale Verfahren und Landetests benutzt, flog jedoch nie ins All. Alle Schwesterschiffe der Columbia haben einen mindestens genauso ehrenvollen Stammbaum von Vorfahren.
In den heutigen Tagen der Shuttle-Operationen gibt man den Orbitern einen etwas prosaischeren Namen. Columbia wird überlicherweise als OV-102 bezeichnet, was für „Orbiter Vehicle – 102“ steht. Das Leergewicht des Shuttles betrug kurz vor der Fertigstellung 158.289 Pfund, und mit eingebauten Haupttriebwerken 178.000 Pfund.
Erweiterungen und Merkmale
Die Columbia war der erste Serien-Orbiter, der sich einem festgelegten Inspektions- und Verbesserungsprogramm unterzog. Am 10. August 1991 wurde sie nach der Vollendung der Mission STS-40 zur Rockwell International-Werksanlage in Palmdale, California gebracht. Der älteste Orbiter der Flotte unterzog sich ungefähr 50 Modifikationen. Unter anderem wurde er mit Karbon-Bremsen ausgestattet sowie einem Bremsschirm und einer verbesserten Steuerung des Rads an der Nase. Außerdem wurde die Entwicklungsfluginstrumentierung entfernt und das thermale Schutzsystem verbessert. Der Orbiter kehrte am 9. Februar 1992 zum Kennedy Space Center zurück und begann die Vorbereitungsphase für die STS-50-Mission im Juni des Jahres.
Am 8. Oktober 1994 wurde die Columbia für ihre erste Orbiter Maintenance Down Period (OMDP) ein weiteres Mal nach Palmdale transportiert. Diese Orbiter Modifikation und Aufpolierung sollte ungefähr sechs Monate dauern (Referenz KSC-Presseveröffentlichung 113-94 und Shuttle Status-Report 10/10/94).
Am 24. September wurde die Columbia für ihre zweite OMDP nach Palmdale gebracht. Dort führten die Arbeiter mehr als 100 Modifikationen an dem Raumschiff durch. Die Columbia ist der zweite Orbiter, der mit dem multifunktionalen elektronischen Anzeigesystem („multi-functional electronic display system“, kurz MEDS), dem sogenannten „Glasscockpit“ ausgestattet ist. Ein Jahr vorher wurden die farbigen Flachbildschirme bereits im Flugdeck der Atlantis während einer OMDP installiert. Das neue System verbessert die Interaktion der Crew mit dem Orbiter während des Fluges und reduziert die hohen Kosten die entstanden wären, wenn man die veralteten elektromechanischen Cockpit-Bildschirme behalten hätte, die vorher an Bord gewesen sind.
Am 1. Februar 2003 verunglückte die Columbia bei der Rückkehr von der Forschungsmission STS-107. Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre brach die Raumfähre in über 60.000 Metern Höhe auseinander. Danach gingen Trümmerteile zur Erde nieder. Alle sieben Astronauten an Bord, darunter auch ein Israeli, kamen ums Leben.
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