Das Transportschiff MN Colibri hat seine Anfang des Monats in St. Petersburg aufgenommene Fracht, die aus zwei Sojus-Trägerraketen sowie Treibstoffen und weiteren Betriebsmitteln bestand, wohlbehalten am ESA-Raumfahrtzentrum in der Nähe von Kourou abgeliefert.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Arianespace, Roskosmos, Raumcon.
Die Colibri war am 7. November von Russland aus in See gestochen und mit ihrer wertvollen Fracht am 23. November im Hafen von Pariacabo in französisch Guayana eingelaufen. Die Container mit den Teilen der beiden Trägerraketen vom Typ Sojus-2.1a, den Fregat-Oberstufen sowie den Spezial-Treibstoffen für alle Stufen gelangten gestern mit Spezialtransportern zum Raumfahrtgelände.
Hier wurden in den vergangenen Monaten sowohl eine Startplattform als auch Gebäude zur Montage der Raketen, zur Betankung der Oberstufe sowie zur Vorbereitung der Nutzlast errichtet. Gebaut wird noch an einer mobilen Zugangsplattform, über welche man die Nutzlast auch noch auf der bereits auf der Startplattform aufgerichteten Trägerrakete erreichen kann.
Im Unterschied zu den bei ESA und NASA üblichen Verfahren werden russische Raketen traditionell liegend auf Schienen zur Startrampe transportiert. Viele Nutzlasten kommerzieller Kunden dürfen aber nur aufrecht transportiert werden. Somit muss deren Montage auf der Rakete am Startplatz erfolgen. Dafür ist eine reinraumähnliche, bewegliche Schutzhalle in der Planung.
In den kommenden Wochen werden an den soeben gelieferten Teilen alle für einen erfolgreichen Start notwendigen Arbeiten simuliert und trainiert. Der erste Start einer Sojus-Trägerrakete vom Raumfahrtgelände in Kourou ist gegenwärtig für den 17. April 2010 geplant.
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