Der zur Austrahlung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen eingesetzte chinesische Kommunikationssatellit Sinosat 3 konnte seine Aufgaben am 13. Juli 2009 rund einen halben Tag lang nicht erfüllen.
Quelle: english.cri.cn, chinadaily.com.cn, shanghaidaily.com.
Um 15:50 Uhr MESZ kam es zu der über 11 Stunden andauernden Betriebsunterbrechung. In vielen Regionen Chinas konnten die vom Satelliten normalerweise gesendeten Programme am 13. Juli 2009 stundenlang nicht empfangen werden. Die Schirme von Fernsehgeräten blieben leer, oder zeigten eine Fehlermeldung.
Sinosat 3, auch als Xinnuo 3 oder XN-3 bezeichnet, war von der chinesichen Akademie für Weltraumtechnik (China Academy of Space Technology, CAST) auf Basis des DFH-3-Busses gebaut worden. Am 31. Mai 2007 gelangte der dreiachstabilisierte Satellit mit einer Masse von 2.200 Kilogramm von Xichang aus in den Weltraum. Dort wurde er bei 125 Grad Ost im Geostationären Orbit positioniert.
Im Regelbetrieb werden die 10 C-Band-Transponder des Satelliten verwendet, um China und die um China herum liegenden Länder zu versorgen. Ausgestrahlt werden z. B. üblicherweise verschiedene Kanäle des chinesischen Staatsfernsehens CCTV (China Central Television). Gesteuert wird der Satellit vom Kontrollzentrum seines Betreibers China DBsat (China Direct Broadcast Satellite Co. Ltd.) in Peking.
Nach dem Ausfall von Sinosat 3 wurde die Ausstrahlung aller betroffenen Kanäle vorübergehend von Chinasat 6B übernommen.
Nach Angaben eines namentlich nicht genannten Offiziellen des Betreibers habe man bei der Untersuchung des Versagens keinen Hinweis auf eine technische Ursache gefunden. Die künftige Nutzung des Satelliten werde von dem Ausfall nicht beeinträchtigt, er reduziere auch die Lebenserwartung des Satelliten nicht. Diese wird mit acht Jahren angegeben.
Das chinesische Staatsfernsehen CCTV soll zur Ursache der Programmunterbrechungen mitgeteilt haben, ein Transponderdefekt habe zum Ausfall geführt. Konkretere Details wurden bisher nicht bekannt.
Sinosat 3 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 31.577 bzw. als COSPAR-Objekt 2007-021A.