Am 26. Mai 2011 übergab die chinesische Behörde für Wissenschaft, Technik und Verteidigungsindustrie den experimentellen Wettersatelliten Feng Yun 3B nach einer über sechsmonatigen Test- und Inbetriebnahmephase offiziell an das Chinesische Meteorologische Amt (CMA).
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: CMA, CRI. Vertont von Peter Rittinger.
Drei Jahre lang soll der am 4. November 2010 auf einer Rakete des Typs Langer Marsch 4C ins All transportierte Feng Yun 3B nun eingesetzt werden, um von seiner polaren Umlaufbahn in einer mittleren Höhe von 836 Kilometern aus Wetter- und Klimadaten zu erfassen und zur Erde zu senden. Mit Feng Yun 3B und zusammen mit dem am 27. Mai 2008 gestarteten Feng Yun 3A ist es dem chinesischen meteorologischen Amt zum ersten Mal möglich, die Erde von zwei Wettersatelliten mit einer Wiederholrate von sechs Stunden beobachten zu lassen.
Feng Yun 3B und 3A gehören zur zweiten Generation chinesischer Wettersatelliten auf polaren Umlaufbahnen. Gegenüber älteren können sie ihre Beobachtungen auf einer größeren Zahl unterschiedlicher Frequenzen tätigen, und Bilder mit verbesserter Auflösung liefern. Sie messen unter anderem Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt der Luft, erfassen die Wolkenbedeckung und bestimmen die Intensität vom Erdboden reflektierter Strahlung.
Insbesondere Feng Yun 3B soll helfen, die Möglichkeiten mittelfristiger Wettervorhersagen zu verbessern und die Genauigkeit meteorologischer Beobachtungen zu steigern. Bei der Bewältigung von Naturkatastrophen erhofft man sich maßgebliche Unterstützung durch Daten von Feng Yun 3B. Yu Rucong, der stellvertretende Administrator des CMA, teilte mit, dass der neue Satellit das entsprechende Potential während ausgedehnter Tests seit seinem Start gezeigt hat.
Feng Yun 3B ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 37.214 bzw. als COSPAR-Objekt 2010-059A.