Chinas Compass G4 im All

Am 31. Oktober 2010 wurde der sechste chinesische Navigationssatellit für das Satellitennavigationssystem Beidou 2 in den Weltraum transportiert. Sein Ziel ist der Geostationäre Orbit ca. 35.786 Kilometer über dem Erdäquator.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: China Daily, Xinhua.

China Academy of Launch Vehicle Technology (CALT)
CZ-3C-Start am 31. Oktober 2010
(Bild: China Academy of Launch Vehicle Technology (CALT))

Der Start erfolgte um 17:26 Uhr MEZ vom Startgelände Xichang (Xichang Satellite Launch Center, XSLC) in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Es handelte sich um einen Nachtstart, vor Ort war es zu diesem Zeitpunkt 0:26 Uhr und der 1. November 2010 bereits angebrochen. Transportiert wurde der Satellit von einer dreistufigen Rakete des Typs Langer Marsch 3C (Chang Zheng-3C, CZ-3C). Sie flog die 132. Weltraummission einer Rakete aus der Serie Langer Marsch. Das von ihr ins All gebrachte Raumfahrzeug wird entsprechend seiner Bezeichnung Compass G4 eine Position im geostationären Orbit beziehen. Es basiert auf dem Satellitenbus DFH-3, hat eine Masse von rund 2.200 Kilogramm und soll eine Auslegungsbetriebsdauer von acht Jahren erreichen.

Im Jahr 2000 begann China mit dem Einsatz eigener Navigationssatelliten. Um dem Ziel der Unabhängigkeit vom US-amerikanischen GPS näher zu kommen, schickte man Ende 2000 zunächst zwei Satelliten zum Einsatz in einer Testkonstellation, Beidou genannt, ins All. 2003 und 2007 folgten zwei weitere Satelliten für das experimentelle System. Anschließend begann man mit dem Aufbau des Betriebsnetzes, das auch Beidou 2 genannt wird. Eine weltweite Abdeckung mit chinesischen Navigationssatelliten soll nach dem derzeitigem Planungsstand im Jahre 2020 erreicht sein.

Compass G4 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 37.210 bzw. als COSPAR-Objekt 2010-057A.

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