China steht kurz vor bemanntem Raumflug

Am Montag startete eine Shenzhou 4-Raumkapsel vom chinesischen Weltraumbahnhof in der Gobi-Wüste.

Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: Space.com.

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Start einer Langer Marsch -Rakete mit der Raumkapsel Shenzhou 4
(Bild: Space.com )

Der Präsident der Volksrepublik China, Jiang Zemin, lobte den erfolgreichen Start als „großen Erfolg“, der das Wachstum der technologischen Möglichkeiten seines Landes verdeutliche.

Die Raumkapsel Shenzhou 4 transportierte nach Angaben der Regierung die komplette Ausrüstung für einen bemannten Raumflug. Danach sollten vor allem die Systeme zur Lebenserhaltung und andere wichtige Systeme für eine bemannte Mission getestet werden.

Jiangs Lob war vor allem an zwei Organisationen gerichtet, die an dem Start maßgeblich beteiligt waren. Er ist als Vorsitzender der kommunistischen Partei Chinas auch militärisches Oberhaupt des Landes. Das chinesische Raumfahrtprogramm ist mit dem Militär eng verbunden – wie genau ist aber unklar.
Jiang ermutigte alle am Projekt Beteiligten, „ihre Bemühungen zu verdoppeln und mit Pioniergeist zu arbeiten, um etwas zur friedlichen Erschließung des Weltalls beizutragen.“
Seine Bemerkung reflektiert den Enthusiasmus der chinesischen Regierung bezüglich des Weltraumprogramms, das als Symbol des nationalen Stolzes ebenso wichtig zu sein scheint, wie die Apollo-Flüge der NASA während des Rennens gegen die Sowjetunion in den 1960er Jahren.
China hat bisher kein Datum für den ersten bemannten Flug bekanntgegeben, jedoch lenkte die extensive Berichterstattung in den staatlich kontrollierten Medien den Blick der Öffentlichkeit darauf.
Zhang Qingwei, Präsident der staatlich betriebenen China Aerospace Science and Technology Corp., welche die Kapsel gebaut hat, sagte, dass ein bemannter Flug „um die nächste Ecke liegt“, wenn während des aktuellen Flugs in dieser Woche keine Probleme gemeldet werden.
Nach Medienangaben wird Shenzhou 4 sieben Tage im Erdorbit bleiben. Es ist der vierte Flug einer solchen Kapsel, deren Name übersetzt „heiliges Schiff“ bedeutet, innerhalb von 10 Monaten.

Die zukünftigen Taikonauten, wie die chinesischen Raumfahrer neben westlichen Astro- und russischen Kosmonauten heißen sollen, sind Offiziere der chinesischen Luftwaffe. Mehrere trainieren bereits für Chinas ersten Flug ins All.

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