Am Mittwoch, dem 29. Oktober 2008, wurde der Kommunikationssatellit VeneSat 1 alias Venezuela 1 von einer chinesischen Langer-Marsch-3B-Rakete für Venezuela ins All gebracht. Der Start erfolgte um 17:53 MEZ am Mittwoch bzw. 00:53 Ortszeit donnerstags.
Quellen: Xinhua, china daily, ipsnews, El National.
Der 5.100 kg schwere Satellit wurde vom Xichang Satellite Launch Center im Südwesten Chinas aus auf den Weg gebracht. Über die Größe des Satelliten gibt es unterschiedliche Angaben. Mal werden 3,6 Meter Höhe für den Zentralkörper genannt, mal 2,36 x 2,10 x 4 Meter für den Grundkörper. Mit entfalteten Solarpaneelen soll es der Satellit auf 28 Meter Spannweite bringen, nach anderen Angaben ist jedes der beiden Solarpaneele ausgefaltet 15,5 Meter lang.
VeneSat 1 wurde von der China Academy of Space Technology entworfen und basiert auf Chinas DFH-4-Satellitenbus. Nach 10 Tagen soll der Satellit seine endgültige Umlaufbahn erreicht haben.
12 C-Band-Transponder und 14 Ku-Band-Transponder sowie nach einigen Quellen 2 Ka-Band-Transponder sollen während der Auslegungslebensdauer von 15 Jahren Venezuela, insbesondere dessen abgelegene Gebiete, von einer Position an 78 Grad West aus dem geostationären Orbit mit Funk-, Fernseh-, Telefon- und Internetdiensten versorgen. Bisher wurden besonders prosperierende, bevölkerungsreiche Gebiete Venezuelas mit Satellitenkommunikation versorgt, künftig sollen nun auch die ärmeren Regionen im Süden von den modernen Kommunikationsmöglichkeiten profitieren. Die Ausleuchtung des Satelliten erstreckt sich auch auf weitere angrenzende Länder Lateinamerikas.
Betreiber des nach einem südamerikanischen Revolutionär auch „Simon Bolivar Satellite“ genannten Satelliten wird Venezuelas Ministerium für Wissenschaft und Technik sein.
Eine Nutzung von 10% der Übertragungskapazität des Satelliten durch Uruguay ab 2009 ist vorgesehen. Uruguay hatte Venezuela die Nutzung der Position von 78 Grad Ost über Ecuador zugestanden.
Das Satellitenprojekt kostete 406 Millionen US-Dollar, 241 Millionen für den Satelliten und 165 Millionen für zwei Bodenkontrollzentren. Einen Teil des Gesamtbetrages hat China finanziert. China unterstützte Venezuela auch beim Aufbau des Bodensegmentes.
Ein zweiter Satellit für Venezuela soll nach derzeitigen Planungen im Jahre 2013 gestartet werden.
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