Zuvor soll der Wiedereintritt einer Rückkehrkapsel mit hoher Geschwindigkeit bis 2015 getestet werden. Außerdem steht der Start des ersten chinesischen Landers mit Mondfahrzeug noch für 2013 im Plan.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Xinhua. Vertont von Peter Rittinger.
Chang’e 3 soll in der zweiten Hälfte des Jahres starten und ein Fahrzeug auf dem Mond absetzen. Mit diesem will man anschließend mehrere Wochen lang die Oberfläche des Erdtrabanten untersuchen. Mit Chang’e 4 gibt es auch eine Reserve- oder Folgemission, mit der man weitere Erfahrungen sammeln könnte. Damit wäre die zweite Stufe des dreistufigen Plans zur unbemannten Erkundung des Mondes geschafft: Umlaufbahn, Landung, Rückkehr.
Bis 2015 will man parallel dazu eine Sonde konstruieren, bauen und ins All bringen, die eine Rückkehrkapsel mit hoher Geschwindigkeit in der Erdatmosphäre absetzt. Ziel ist die unversehrte Bergung der Kapsel. Noch vor 2020 soll dann eine Probenrückführung erfolgen. Dazu startet man Chang’e 5 zum Mond und bringt sie in einen Orbit um den Erdtrabanten. Anschließend sollen 2 Lander abgesetzt werden, von denen einer eine Bodenprobe nimmt und diese in einem Aufstiegsteil unterbringt. Dieses soll dann vom Mond starten und ein Rendezvous mit dem Orbiter ausführen. Hier wird die Probe in ein Rückkehrfahrzeug übernommen, welches anschließend zur Erde fliegt und eine hitzebeständige Kapsel absetzt.
Bisher hat die Volksrepublik China zwei erfolgreiche unbemannte Mondmissionen absolviert. Chang’e 1 startete am 27. Oktober 2007 und wurde drei Tage später auf eine Flugbahn zum Mond gebracht. Hier traf sie am 5. November ein und erkundete den Erdtrabanten aus einer Umlaufbahn, die zunächst zu einer Kreisbahn in 200 Kilometern Höhe angepasst und etwa 1 Jahr später auf 100 Kilometer abgesenkt wurde. Anfang 2009 ließ man die Raumsonde gezielt auf dem Mond aufschlagen.
Am 1. Oktober 2010 startete Chang’e 2 mit vielen Detailverbesserung auf direkter Bahn zum Mond und gelangte somit erheblich schneller und mit größeren Treibstoffvorräten ans Ziel. Bereits am 9. Oktober befand sich die Sonde im Arbeitsorbit, etwa 100 km über der Oberfläche des Mondes. Im Verlaufe der Mission wurde die Kreisbahn in eine elliptische mit einem mondnächsten Punkt bei etwa 15 Kilometern abgesenkt und dabei vorgesehene Landestellen detailliert abgelichtet. Später wurde der Orbit erneut angehoben.
Am 9. Juni entfernte sich Chang’e 2 vom Mond und gelangte im Verlaufe mehrerer Wochen zum Lagrangepunkt 2 des Sonne-Erde-Systems, der etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt liegt. Hier wurden Untersuchungen des Raumes und der Strahlung vorgenommen sowie Kommunikationstests durchgeführt.
Im April 2012 startete Chang’e 2 erneut seine Triebwerke und wurde damit auf eine Flugbahn gebracht, auf der sie am 13. Dezember 2012 den Asteroiden Toutatis passierte und Bilder zur Erde übertrug. Mit diesem Erfolg haben die chinesischen Ingenieure die Zuverlässigkeit der von ihnen entwickelten Technik unter Beweis gestellt.
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