Charon besitzt keine Atmosphäre

Astronomen vom MIT und Williams College sind sehr glücklich darüber, dass sie Plutos Mond Charon näher untersuchen konnten. Die Untersuchung wurde auf eine sehr interessante Methode durchgeführt. Lesen Sie hier mehr über die neuen Erkenntnisse über Charon…

Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: MIT.

Wenn man über einen Ort etwas wissen will, der Milliarden an Meilen entfernt ist, muss man auch ein wenig Glück haben. Genau dieses Glück hatten Astronomen vom Williams College und von MIT. Sie konnten Plutos größten Mond Charon untersuchen. Sie untersuchten ihm als er gerade vor einem Stern vorüberzog. So konnten sie den Schatten des Mondes analysieren und das Licht, wie es vom Mond Charon geändert wird. Diese Untersuchungen wurden bereits letzten Sommer abgeschlossen, die selbst nur etwa eine Minute lang dauerten. Neue Details über den Mond wurden entdeckt und nun veröffentlicht.
Das MIT-Williams Team konnte die wahrscheinliche Größe von Charon messen und entdeckte, dass der Mond Charon keine Atmosphäre besitzt. „Das Resultat gibt uns Einblicke in die Evolution von Weltraumobjekten im äußeren Sonnensystem“, sagte Chefautorin Amanda Gulbis, eine Mitarbeiterin vom MIT Department of Earth. Der Mond Charon hat einen Radius von 606 Kilometern. „Man kann die genaue Größe von Charon nicht ganz bestimmen. Plus oder Minus acht Kilometer muss man mit einkalkulieren.“ Die Größe, kombiniert mit den Gewichtdaten vom Hubble Teleskop, ergibt eine Dichte von etwa einem Drittel der Erddichte. Dies beweist, dass Charon eine eisige und felsige Oberfläche besitzt.

NASA
Hier eine Illustration des Mondes Charon, gesehen von Pluto aus.
(Illustration: NASA)

Das Team hat auch herausgefunden, dass die Dichte der Atmosphäre nur ein Millionstel der Erdatmosphärendichte beträgt. Diese Funde sprechen gegen die bisher geltende Theorie, dass Charon und Pluto durch ein Abkühlen von Gas und Staub, bekannt als der Sonnennebel, entstanden. Stattdessen ist Charon vermutlich durch eine Kollision zwischen einem Weltraumobjekt und dem Pluto entstanden. „Unsere Entdeckungen zeigen, dass Charon keine wirkliche entscheidende und merkbare Atmosphäre besitzt – eine mögliche Nachwirkung einer früheren Kollision“, erklärt Amanda Gulbis. Ähnliche Theorien existieren auch um die Entstehung des Erde-Mond System. Diese Entdeckungen und Erkenntnisse werden auch Einfluss auf die späteren Forschungsmissionen und Forschungsprogramme haben. „Wir sind bereit diese Erkenntnisse in späteren Forschungsmissionen ein zu setzen. So können wir effizienter nach Kuiper-Gürtel Objekten suchen, die etwa die Größe vom Pluto haben“, erhofft sich James Elliot aus den gewonnenen Daten. Elliot hat bereits länger als drei Jahrzehnte nach solchen Objekten gesucht.

Jay Pasachoff, Teamleader bei Williams College und Professor in der Astronomie-Abteilung meinte: „Es ist bemerkenswert, dass unser Team zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, um ein kleines Objekt zu beobachten das Milliarden Meilen entfernt liegt. Die erfolgreichen Beobachtungen sind nur möglich gewesen, weil unser Team so gut zusammengearbeitet hat. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern, die dazu beigetragen haben, dass unser Projekt so gut verlief.“

Das Projekt wurde von der NASA und dessen Einrichtungen unterstützt und gefördert.

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