Eine faszinierende Hubble Beobachtung jagt die andere. Jetzt haben Wissenschaftler einen gewaltigen Zusammenstoß einer Galaxie und eines Galaxiehaufens beobachten können.
Ein Beitrag von Christian Ibetsberger. Quelle: NASA/Hubble.
Dass das Universum in seiner frühen Geschichte ein unwirtlicher und gefährlicher Ort war, war vielen Wissenschaftlern schon bekannt. Doch nun konnte man einen kosmischen „Totalschaden“ mitverfolgen. Mit Hilfe des Hubble Teleskops wurde eine Spiralgalaxie (C135) mit rund 200.000 Lichtjahren langen kochenden Gasbändern dabei beobachtet, wie sie in einen dichten Galaxiehaufen (Albel 2125) hineinrammt.
Leiter des Teams ist William Keel (University of Alabama) der dieses Ereignis als einen weiteren Hinweis im Kriminalfall bezeichnet. Kriminalfall deshalb, weil Forscher seit geraumer Zeit noch keine Erklärung für das Verschwinden von Spiralarmgalaxien in den jungen Jahren des Universums fanden. Doch dieser Zusammenstoß eröffnet einen neuen Einblick in die gewaltigen Kräfte des Universums und könnte das Verschwinden erklären.
Den Forschern standen alle wichtigen Beobachtungsgeräte zur Verfügung. Nicht nur das Hubble Teleskop, das für visuelle Bilder sorgte, sondern auch der Röntgensatellit ROSAT, der die Temperatur von bis zu 20 Millionen Grad Celsius gemessen hat. Auch eine spektroskopische Analyse war mit Unterstützung des Gemini Teleskops möglich. Zu guter letzt half das Chandra Observatory ein physikalisches und chemisches Gesamtbild zu erstellen, das den Forschern unheimlichen Aufschluss über dieses Ereignis gab.
Ein kurzes Resümee konnten die Wissenschaftler vor ihrer Schlussuntersuchungen ziehen: „Es müssen gewaltige Gravitationskräfte am Werke sein, um einen solchen Galaxiehaufen in Stücke zu zerreissen.“ Die nächsten Untersuchungen an ähnlichen Objekten sind für dieses Jahr geplant.