Nach dem ersten Bremsmanöver befindet sich die chinesische Mondsonde in einem stark elliptischen Orbit um den Erdtrabanten.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Xinhua, CCTV. Vertont von Peter Rittinger.
Der Bremsvorgang begann gegen 5:06 Uhr MESZ (11:06 Uhr Pekinger Zeit) und dauerte etwa 33 Minuten. Dadurch gelangte Chang`e 2 in eine elliptische Umlaufbahn mit einer Umlaufzeit von 12 Stunden.
Für die nächsten Tage sind weitere Manöver geplant, durch welche die Mondsonde einen engeren Orbit um den Mond erreichen soll. Erst dann können die an Bord befindlichen Forschungsapparaturen hochwertige Messergebnisse liefern. Angestrebt ist zunächst eine Kreisbahn in etwa 100 Kilometern Höhe über der Mondoberfläche. Dies ist im Vergleich zur Vorgängermission Chang`e 1 ein etwa halb so hoher Orbit über der Mondoberfläche. Dadurch beeinflussen Gebiete unterschiedlicher Dichte im Mond die Bahn der Sonde stärker. Dies erfordert genauere Bahnvermessungen und häufigere Korrekturmanöver.
In einem späteren Stadium der Mission soll der mondnächste Punkt auf etwa 15 Kilometer abgesenkt werden. Dadurch erhofft man sich Kameraauflösungen von wenigen Metern zur Erfassung möglicher Landeplätze für weitere Mondmissionen aus dem Land der Mitte.
Zur wissenschaftlichen Ausrüstung von Chang`e 2 gehören eine CCD-Kamera, Detektoren zur Untersuchung der von der Sonne stammenden Teilchenstrahlung, ein LASER-Höhenmesser, je ein optisches, Röntgen- und Gamma-Spektrometer zur Untersuchung der Zusammensetzung der Mondoberfläche sowie ein Mikrowellenradiometer.
Chang`e 2 war am 1. Oktober auf einer Trägerrakete vom Typ Chang Zheng 3C (Langer Marsch) gestartet und wurde auf eine direkte Flugbahn zum Mond gebracht. Bis zum Bremsmanöver heute Morgen hatte die Sonde etwa 350.000 Kilometer zurückgelegt.
Raumcon: