Zwei neue Aufnahmen der amerikanisch-europäischen Sonde Cassini des Mondes Hyperion sind die besten Bilder, die bisher von diesem kartoffelförmigem Eisklotz gemacht wurden.
Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: NASA.
Die gestern veröffentlichten Aufnahmen wurden während der ersten Annäherung der Raumsonde an Hyperion zwischen dem 9. und 11. Juni gemacht. Hyperion ist eindeutig nicht rund. Seine ungewöhnliche Form ist deutlich in einem Video zu erkennen, das Cassini während der zweieinhalb Tage in der Nähe des Mondes aufzeichnen konnte. Die gezackten Ränder auf der Oberfläche sind Anzeichen für größere Einschläge, die den Mond wie Steinmetze bearbeitet haben.
Vorläufigen Schätzungen zufolge beträgt die Dichte des Mondes nur etwa 60 Prozent von massivem Wassereis, wahrscheinlich gibt es also größere Zwischenräume im inneren des Mondes. Der Mond ist eher ein eisiger Schutthaufen, als ein fester Körper.
Sowohl im Bild als auch im Video sind Krater verschiedener Größen bis hinunter zur Auflösungsgrenze von etwa einem Kilometer pro Bildpunkt zu erkennen. Der frische Eindruck der Krater kombiniert mit der hohen räumlichen Auflösung erweckt den Eindruck einer Schwammstruktur auf Hyperion.
Die schwammförmige Oberfläche des Mondes ist ein interessanter Zufall, da auch das innere des Mondes teilweise leer zu sein scheint. Die Masse des Mondes befindet sich in der Nähe des Punktes, an dem er durch seine Gravitation schwache Materialien wie Eis zerdrücken und so einen annähernd runden Körper formen würde.
Die Aufnahmen wurden mit der Nahwinkelkamera an Bord von Cassini aus Entfernungen zwischen 815 000 und 168 000 Kilometern von Hyperion gemacht. Am 26. September wird Cassini den Mond in einer Entfernung von 510 Kilometern passieren.