Am 12. März 2008 hat CASSINI einen spektakulären Vorbeiflug am Saturnmond Enceladus durchgeführt. Die dichteste Annäherung betrug 50 km über Enceladus´Äquator.
Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: NASA/JPL.
Mit 15 km/s passierte CASSINI den Mond und kam ihm am Äquator mit 50 km Abstand zur Oberfläche am nächsten. Beim Überflug über den Südpol durchquerte die Sonde in 200 km Höhe Wolken aus Wassereis, welches durch Geysiere mit bis zu 400 m/s ausgestoßen wird.
Die Aufnahmen der Oberfläche zeigen, dass die südliche Hemisphäre, und speziell der Südpol, deutlich jünger ist als der Nordpol. Dieser weist eine Vielzahl unterschiedlicher Krater auf. Sie unterscheiden sich sowohl in Größe als auch im Entwicklungszustand, was auf deutlich unterschiedliche Entstehungszeitpunkte hinweist.
Neben den Aufnahmen der Oberfläche war der Durchflug der Geysierwolken der Höhepunkt des Manövers. Anhand der gewonnenen Daten sollen Dichte, Partikelgröße und Zusammensetzung der Wolken erklärt werden. Vorher war aus den bisherigen Ergebnissen sichergestellt worden, dass in der Durchflughöhe nur noch kleine Partikel auftreten sollten und keine Gefahr für die Sonde darstellen würden. Größere Teilchen werden weniger stark in den Geysieren beschleunigt und sinken wieder zur Oberfläche ab, während die kleinen Eispartikel bis auf Fluchtgeschwindigkeit beschleunigt werden können und teilweise den E-Ring Saturns aufbauen.
Während der größten Annäherung zeigte eine neue Softwareversion des Instruments zur Staubanalyse ein Fehlverhalten und konnte keine Daten aufzeichnen. Während des An- und Abflugs hingegen konnten Daten gewonnen werden. Die neue Version war eingespielt worden, um die Messgenauigkeit und -empfindlichkeit für das Manöver zu erhöhen. Andere Instrumente arbeiteten problemlos. Das Fehlerverhalten wird analysiert.
In diesem Jahr sind noch 3 weitere Vorbeiflüge an Enceladus geplant. Dabei soll CASSINI dem Mond noch näher kommen.