Borissow will Baubeginn für ROS auf 2027 vorziehen

Auch Satellitengruppen mit befreundeten Staaten geplant. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.

Quellen: RIA Nowosti, TASS 24. Januar 2023.

Moskau, 24. Januar 2023 – Der Chef der GK Roskosmos, Juri Borissow, plant, den Baubeginn für die eigene Russische Orbitalstation (ROS) auf 2027 vorzuziehen. Das „Skizzenprojekt“ dafür werde Ende 2023 vorgestellt, sagte er am Dienstag auf der Plenartagung der 47. Koroljow-Lesungen in Moskau. Bisher war man davon ausgegangen, dass das erste ROS-Modul 2028 in den Weltraum geschossen wird. Mit diesem neuen Termin will Russland offenbar absichern, dass es zum Zeitpunkt des Ausstiegs aus der Internationalen Raumstation ISS, der mit „hoher Wahrscheinlichkeit“, wie es heißt, erst 2028 erfolgt, bereits mit dem ersten Baustein im All vertreten ist.

Die ROS soll die Erde auf einer Umlaufbahn mit einem Neigungswinkel von 97 Grad und nicht wie die ISS mit 51,6 Grad umkreisen, „um mehr russisches Territorium im Blickfeld zu haben“, so die offizielle Begründung. Die Station wird eine Masse von 122 Tonnen und 505 Kubikmeter druckbeaufschlagte Module haben. Die zweite Ausbauetappe beginne dann 2030, sagte Borissow. Er kündigte zugleich an, dass er „freundschaftlich gesinnten Staaten“ vorschlagen werde, internationale Satellitengruppen zu bilden, die im Interesse aller Beteiligten „arbeiten“. Russland selbst wolle seine Satellitenflotte von derzeit rund 200 auf mindestens 1.000 im Jahre 2030 vergrößern. Dazu müssten anfangs jährlich 250 und dann 300-350 Satelliten gebaut werden.

Gerhard Kowalski

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