Am 20. Februar gab das Kepler-Team der NASA die Entdeckung dreier neuer Exoplaneten bekannt, von denen zwei kleiner als die Erde sind.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.
Die Planeten umlaufen gemeinsam einen sonnenähnlichen Stern mit 77% des Sonnendurchmessers und 80% der Sonnenmasse und bilden mit diesem ein regelrechtes Sonnensystem. Für den kleinsten Planeten hat man eine Masse unterhalb von 1% der Erdmasse und einen Radius von etwa 30% der Erde ermittelt. Er umläuft seinen Stern in nur 13 Tagen in einer Entfernung von lediglich etwa 15 Millionen Kilometern Abstand. Dies entspricht etwa einem Zehntel des Abstandes der Erde zur Sonne. Mit seinem geringen Durchmesser ist er allerdings nur wenig größer als der Erdmond und damit der bisher kleinste bekannte Planet überhaupt.
Die Umlaufbahnen der beiden Begleiter Kepler 37c und 37d befinden sich zwar ebenfalls noch vergleichsweise nah am Stern, sie sind allerdings mit drei Vierteln des Erddurchmessers (37c) bzw. dem doppelten Erddurchmesser (37d) deutlich größer. Der kleinere Planet benötigt für einen Umlauf reichlich 21 Tage, der größere knapp 40.
Das System Kepler 37 befindet sich im Sternbild Leier und ist etwa 210 Lichtjahre von uns entfernt.
„Sogar Kepler kann derart kleine Planeten eigentlich nur bei den hellsten Sternen, die er beobachtet, entdecken“, sagte Jack Lissauer, Planetenwissenschaftler am Ames-Forschungszentrum der NASA in Moffett Field (USA). „Dass wir den kleinen Kepler 37b finden konnten, legt nahe, dass derart kleine Planeten normal sind und noch mehr „planetare Wunder“ auf uns warten, wenn wir mit den Beobachtungen und Datenanalysen fortfahren.“
Lebensfreundlich ist allerdings keiner der drei Planeten. Auf der Oberfläche von Kepler 37b erwartet man Temperaturen um 400 Grad Celsius. Außerdem wird der Planet keinerlei Atmosphäre haben und seinem Stern immer dieselbe Seite zuwenden, so wie auch der Mond unserem Heimatplaneten immer dieselbe Seite zeigt. Dies nennt man gebundene Rotation. Im Falle von Kepler 37b bedeutet dies, dass die Temperaturen auf der dem Stern zugewandten Seite noch extremer sein dürften.
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