Das Chandra Röntgen-Teleskop hat detaillierte Bilder von den Überresten eines explodierenden Sternes aufgefangen. Diese wertvollen Daten könnten den Wissenschaftlern enorm helfen.
Ein Beitrag von Andreas Tramposch. Quelle: Space.com.
Die Überreste der Supernova wurden Cassiopeia genannt und sind von unserer Erde 10.000 Lichtjahre entfernt. Als der Stern kollabierte, verwandelte er sich in einen Neutronenstern. Ausgehend von der Eruptionsstelle stapeln sich Wolken aus extrem heißen Gasen. Die Gase bestehen aus nichts anderem als Neutronen, die so nah beieinander sind, dass die Dichte extrem hohe Werte annimmt. Würde man ein Teelöffelchen von dieser Neutronengaswolke mit zur Erde nehmen, hätte dieses eine größeres Gewicht als ein Elefant.
Das Chandra Röntgen-Teleskop hatte schon vor fünf Jahren, kurz nach dem Start seiner Mission, die ersten Bilder von den Überresten der Supernova geschossen. Damals betrug die Beobachtungszeit rund 90 Minuten. Jetzt erhoffen sich die Wissenschaftler mit elf Tagen Beobachtungszeit neue Erkenntnisse. Martin Laming, ein Wissenschaftler, der sich mit der Auswertung der Bilder beschäftigen wird, sagte: „Die Beobachtung durch das Chandra Röntgen-Teleskop ist die genaueste Darstellung von den Überresten eines explodierenden Sterns, die je gemacht wurde. Das ist eine Goldmine an interessanten Daten, durch die sich die Wissenschaftler in den kommenden Jahren durcharbeiten können.“ Erste interessante Entdeckungen konnten die Wissenschaftler schon aus den detaillierten Aufnahmen entnehmen. Sie entdeckten bis jetzt ungesehene Ausstöße von Gas, die sich in die entgegengesetzte Richtung der Hauptexpandierung der Gaswolken ausbreiten. Diese Jets erreichen eine Entfernung von knapp zehn Lichtjahren vom Neutronenstern.
Eine weitere interessante Entdeckung ist, dass die Beobachtung Teile der expandierenden Gaswolke zeigt, die reich an Eisen sind. Wissenschaftler sind sich über den Grund noch nicht ganz einig, aber einige vermuten, dass die Explosion des Sternes ein starkes magnetisches Feld erzeugte, welches auch der Grund der schnellen Jets sein könnte. Ganz genau wissen die Wissenschaftler aber noch nicht, wie diese Jets entstehen, die beinahe Lichtgeschwindigkeit erreichen können. Nach der endgültigen Auswertung der wertvollen Daten können wir aber auf spektakuläre Ergebnisse gespannt sein.