Bilder aus dem Säuglingsbett des Universums

Die Projektwissenschaftler der amerikanischen Forschungsmission Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) haben die erste kosmische Aufnahme der Raumsonde präsentiert, die aufgrund ihrer einzigartigen Auflösung als eines der wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse der letzten Jahre gelten kann.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.

WMAP-Aufnahme der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung: rote Farben stehen für „wärmere“ und blaue für „kühlere“ Bereiche.
(Foto: NASA)

Das neueste Portrait unseres Universums wurde während eines einjährigen Umlaufs der Raumsonde WMAP um die Sonne aufgenommen. „Wir haben das ‚frühkindliche‘ Universum perfekt fokussiert aufgenommen, und auf Basis dieser Aufnahme können wir nun das Universum mit unerreichter Genauigkeit beschreiben“, so der Projektleiter Dr. Charles Bennett vom Goddard Space Flight Center. „Die Daten sind tragfähig, eine reine Goldmine.“
Eine der größten Überraschungen für die Wissenschaftler war nach Auswertung der WMAP-Daten die Feststellung, dass die erste Sternengeneration schon 200 Millionen Jahre nach dem Urknall das frühe Universum erhellte. Eine weitere wertvolle Aussage liefern die Daten der Raumsonde zum Alter des Weltalls: Mit einer Fehlerquote von nur einem Prozent können die Wissenschaftler daraus ein Alter von 13,7 Milliarden Jahren ableiten.
Die nun von WMAP beobachtete, nur wenige Grad über dem absoluten Nullpunkt „warme“ Hintergrundstrahlung ist gewissermaßen ein Nachleuchten des Urknalls, mit dem nach heute vorherrschender Meinung die Existenz unseres Weltalls begann. Rund 380.000 Jahre danach haben sich Muster in die bis dahin gleichförmig verteilte Strahlung „eingebrannt“, die sich in Form winziger Temperaturunterschiede zeigen – genau diese Temperaturunterschiede der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung hat die im Juni 2001 gestartete Raumsonde mit unfassbar hoher Genauigkeit vermessen.

Nach oben scrollen