Cassini erkundete kürzlich zwei Saturn-Trabanten. Dione offenbart sich dabei als älterer Zwilling von Enceladus.
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Dione gehört zu den großen Saturnmonden. Sie wurde nach der Mutter der Göttin Aphrodite aus der griechischen Mythologie benannt, was vielleicht auch mit ihrer großen Helligkeit zu tun hat. Die NASA-Sonde Cassini näherte sich dem Saturnmond am 11. Oktober auf etwa 500 Kilometer, was die bisher dichteste Annäherung einer Sonde an den Dione bedeutet.
Wie viele andere Schwestertrabanten im Saturnsystem, zeigt auch Dione eine stark verkraterte Oberfläche. Wie einige andere Saturnmonde zeigt auch sie deutlich erkennbare Streifen, welche die gesamte Oberfläche überziehen und wohl zu den jüngsten Oberflächenmerkmalen zählen. Sie entstanden durch tektonische Aktivität.
„Dione scheint ein jüngerer Zwilling von Enceladus zu sein“, sagte Dr. Bonnie Buratti, Wissenschaftlerin für das Visual and Infrared Mapping Spectrometer an Bord von Cassini. „Wir denken, dass die streifenartigen Phänomene auf Dione ältere Versionen der Tigerstreifen auf Enceladus darstellen. Enceladus ist der Junior-Mond mit einer jungen aktiven Geschichte, während Dione der ältere und reifere Mond ist.“
Während des Vorbeiflugs an Dione vor wenigen Tagen entdeckte Cassini etliche Generationen von Brüchen in der Kruste des Mondes. Dabei werden dünne parallel verlaufende Brüche von größeren irregulären und helleren Frakturen unterbrochen. Ein einigen Fällen reichen die Brüche in einzelne Krater hinein, was zeigt, dass sie zeitlich nach ihnen entstanden sein müssen.
Mit Hilfe des Ultraviolett Imaging Spectrograph konnte Wassereis auf Dione nachgewiesen werden. Dies könnte auch eine Erklärung für die große Helligkeit auf dem Mond sein: Dione hat einen Albede von 0,55. Das bedeutet, dass 55 Prozent der auftreffenden Strahlung wieder reflektiert wird.
„Das Eis in den Brüchen scheint anders zu sein als das in der Umgebung. Dies könnte mit Schwankungen in der Korngröße zusammenhängen“, sagte Dr. Amanda Hendrix, Wissenschaftlerin beim NASA JPL. Wie auch auf anderen Saturnmonden dürften Bergstürze reineres Eis freigelegt haben. Das dunklere Material ist hingegen vor allem in niedrigeren Gebieten zu finden, wie an Abhängen oder Kraterböden.
Mit Hilfe des Cassini Fields and Particles Instrument konnte wie schon zuvor keine Atmosphäre um Dione festgestellt werden. Wie Enceladus‘ liegt auch die Bahn von Dione im Bereich des E-Rings des Saturn. Ob auch Dione für eine Speisung von Ringmaterial verantwortlich ist, muss die weitere Auswertung der gesammelten Daten zeigen. Zumindest aber dürfte dies nicht über eine dünne Atmosphäre wie bei Enceladus funktionieren.
Telesto erstmals genauer erkundet
Direkt nach dem Rendezvous mit Dione konnte Cassini nun auch genaue Aufnahmen vom kleinen Saturnmond Telesto machen. „Teleost war in den Aufnahmen von Voyager zu klein, um Details auf der Oberfläche zu sehen“, sagte Dr. Candice Hansen vom NASA JPL. Der Mond hat vermutlich einen Durchmesser von ungefähr 24 Kilometern und besteht zum größten Teil aus Eis.
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