Besatzung von Sojus-TMA 11M gelandet

Am Morgen des 14. Mai 2014 ist die Rückkehrkapsel des Raumschiffs Sojus-TMA 11M mit ihrer dreiköpfigen Besatzung in Zentralkasachstan gelandet.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: NASA, Roskosmos.

NASA/Bill Ingalls
Rückkehrkapsel von Sojus-TMA 11M beim Eintreffen des Bergungsteams
(Bild: NASA/Bill Ingalls)

Mit der Landung von Rick Mastracchio (NASA), Michail Tjurin (Roskosmos) und Koichi Wakata (JAXA) gegen 3:58 Uhr MESZ im vorhergesehenen Gebiet wurde die ISS-Expedition 39 erfolgreich beendet. Die Raumfahrer waren am Morgen des 7. November 2013 zur Internationalen Raumstation (ISS) aufgebrochen und verbrachten rund sechs Monate im All. In den 188 Tagen im Weltraum erlebten sie über 3.000 Erdumrundungen und legten dabei eine Strecke von rund 130 Millionen Kilometern zurück.

Am gestrigen 13. Mai 2014 legten die drei Raumfahrer ihre Sokol-Fluganzügen an und bereiteten sich in der Besatzungskabine von Sojus-TMA 11M auf die Landung vor. Die Luken zur ISS wurden gegen 21:26 Uhr MESZ geschlossen. Nach der Überprüfung des hermetischen Abschlusses koppelte das Sojus-Raumschiff mit Kommandant Michail Tjurin an den Kontrollen um 0:36 Uhr MESZ am 14. Mai 2014 vom Kopplungsstutzen am Modul Rassvet/Рассве́т bzw. Dawn alias Mini Research Module 1 (MRM1)/Малый исследовательский модуль (МИМ 1) am russischen Segment ab, als die Station gerade die Monoglei überflog. Anschließend entfernte sich Sojus-TMA 11M langsam von der der Erde zugewandten Seite der Station.

Die ISS befand sich während dieses Manövers im freien Flug, um den Ablegevorgang nicht durch automatische Lagekorrekturen zu stören. Gegen 3:04 Uhr MESZ begann eine vier Minuten und 41 Sekunden dauernde Brennphase der Triebwerke am Servicemodul zum Abbremsen von Sojus-TMA 11M. Das Raumschiff wurde dadurch soweit verlangsamt, dass der erdnächste Punkt seiner Umlaufbahn innerhalb der Erdatmosphäre lag. In rund 140 Kilometern Höhe wurden dann Orbitalmodul, Landekapsel und Servicemodul voneinander getrennt.

Während Orbital- und Servicemodul beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre weitgehend verglühten, passierte dies mit der Landekapsel nicht, da sie an ihrer Unterseite mit einem Hitzeschild versehen ist. Die Kapsel wurde durch den Luftwiderstand und danach durch einen kleinen Bremsfallschirm auf eine Geschwindigkeit von etwa 350 Kilometer pro Stunde abgebremst. Anschließend öffnete sich der große Hauptfallschirm, der eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit auf etwa 21 Stundenkilometer bewirkte.

NASA TV
Besatzung von Sojus-TMA 11M mit Bergungsteam nach dem Aussteigen
(Bild: NASA TV)

In rund sieben Kilometern Höhe über dem Boden wurde schließlich der Hitzeschild abgeworfen, um unter anderem den Einsatz der Landetriebwerke zu ermöglichen. Diese zündeten unmittelbar vor dem Aufsetzen. Die sechs Bremstriebwerke dämpften den Aufprall der Kapsel auf den Steppenboden, die Landegeschwindigkeit liegt bei diesem Verfahren im Bereich von rund 10 Kilometern pro Stunde. Nach der Landung blieb die Besatzungskabine von Sojus-TMA 11M in aufrechter Position stehen, was die Bergung der Besatzung vereinfachte.

Da die Landung im vorgesehenen Gebiet rund 150 Kilometer südöstlich der Stadt Schesqasghan in Zentralkasachstan erfolgte, waren die Bergungsmannschaften mit Hubschraubern vom Typ Mi-8 und Fahrzeugen schnell vor Ort. Nicht viel später hatten alle drei Besatzungsmitglieder die Kapsel verlassen und konnten die Morgenluft genießen. Eine erste Überprüfung verschiedener medizinischer Werte ergab, dass sich die Besatzung in guter gesundheitlicher Verfassung befindet.

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