Heute früh startete eine russische Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation (ISS). Mit an Bord ist neben einem Russen und einem Amerikaner auch ein Astronaut der ESA.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESA.
Gegen 05:19 Uhr (mitteleuropäischer Sommerzeit) hob vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan eine Rakete vom Typ Sojus ab. Diese transportierte das Raumschiff Sojus TMA-4 mit den drei Astronauten Gennady Padalka, Michael Fincke und André Kuipers. Die beiden erstgenannten (der russische Kommandant sowie der amerikanische Bordingenieur) werden die bisherige Stammbesatzung der ISS ablösen.
Der Dritte an Bord ist Astronaut der Europäischen Weltraumagentur (ESA), der Niederländer André Kuipers und fliegt als „Besuchsbesatzung“ zur Station. Kuipers wird eine Woche lang für die ESA Forschung an Bord betreiben, bis er mit der alten Stammbesatzung am Ende der Woche zur Erde zurückkehren wird. Der Start von Kuipers ist besonders in den Niederlanden ein großes Ereignis, da das kleine Holland relativ selten in den Genuss kommt, mit Hilfe der ESA einen Astronauten ins All schicken zu können.
Die ESA betreibt mit dem europäischen Astronautenkorps ein relativ kleines bemanntes Raumfahrtprogramm und kann die Raumfahrer nur mit Hilfe der russischen Sojus-Kapsel oder dem amerikanischen Space Shuttle ins All schicken. Im Rahmen des ISS-Programms sind die Gastbesatzungen ein Kompromiss, die Europäer an der Forschung an Bord der Station zu beteiligen, während die aus zwei bis drei amerikanischen und russischen Raumfahrern bestehende Stammbesatzung den größten Teil der Zeit an Bord arbeiten und die Station betreiben. Erst mit einem neuen „Rettungsboot“ könnte die Station mehr Raumfahrer aufnehmen, das alle Insassen ständig zur Erde zurückbringen können muss.
Mehr vom Start der Mission können Sie in der kommenden Ausgabe des InSpace Magazins nachlesen. Wir präsentieren Ihnen darin einen Livebericht vom Technologiezentrum ESTEC der ESA in Noordwijk in den Niederlanden.