Automatisches Rendezvous-System entwickelt

Nach erfolgreichen Bodentests soll nun ein Prototyp im All Ende Oktober die Fähigkeit des automatischen Rendezvous-Systems demonstrieren.

Ein Beitrag von Andreas Tramposch. Quelle: Orbital Science Corporation.

Die Raumfahrtagentur NASA plant den DART-Flug (Demonstration of Autonomous Rendezvous Technology) Ende Oktober von der Vandenberg Air Force Base aus zu starten. In dieser Mission soll ein Prototyp die neu entwickelte Rendezvous-Technologie demonstrieren. Die DART-Navigationstechnologie ermöglicht ein automatisches Rendezvous unbemannter Raumfahrzeuge.

Künstlerische Darstellung des DART -Rendezvous-Systems.
(Quelle: Orbital Science Corporation)

Die Bodentests dieses Systems hat die NASA bereits erfolgreich im Flight Robotics Laboratory im Marshall Space Flight Center in Huntsville, Alabama abgeschlossen. Bei diesen Bodentests wurde die Fähigkeit der Kommunikation zwischen Software und Hardware unter Beweis gestellt. Videosensoren und das selbständige Rendezvous-Führungssystem funktionierten fehlerlos. Die Bodentests prüften zusätzlich die Kombinationsfähigkeit mehrerer Systeme: zum Beispiel die Kombination des Advanced Video Guidance Sensor mit dem GPS (Global Positioning System), dem automatischen Rendezvous-Rechner und dem Ausführungsrechner und optional einem automatischen Dockverfahren. Das ganze System muss man sich als geschlossenen Regelkreis vorstellen: Die Videosensoren bestimmen den exakten Ort des Raumfahrzeuges relativ zu einem zweiten. Der Ausführungsrechner wird mit den Daten der Videosensoren gefüttert. Der Rechner funktioniert dabei wie ein Gehirn und gibt Befehle wie Richtungsänderungen oder Bremsvorgänge an das Raumfahrzeug weiter. Nach diesem Regelschema nähert sich das Raumfahrzeug dann langsam aber sicher dem zweiten Raumfahrzeug an.
Bei den Bodentests schaltete das DART-Navigationssystem bei geringerer Entfernung der Raumfahrzeuge erfolgreich vom GPS auf die Videosensoren um. Es wurde auch eine Reihe anderer Manöver in den Bodentests durchgeführt. Aber auch die Kollisionsvermeidung und der Übergang in ein automatisches Dockverfahren wurden fehlerfrei absolviert. „Der Erfolg der Bodentests ist ein wichtiger Schritt vorwärts gewesen. Jetzt steht einer Demonstration des DART-Navigationssystems im All nichts mehr im Wege“, sagte Jim Snoddy, ein DART-Projektmanager. DART wird mittels einer Pegasus-Rakete ins Weltall befördert werden und dort eine Reihe von Manövern und Rendezvousversuchen mit einem Versuchssatelliten durchführen. Die gesamte 24 Stunden andauernde Mission wird ohne jeglicher menschlicher Intervention stattfinden. DART wurde von der Orbital Science Corporation entwickelt und von der NASA finanziert.

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