Die Orbital Debris Quarterly News berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe vom April 2010 vom Auseinanderbrechen zweier weiterer Satelliten. Ein erst im Januar vom U.S. Space Surveillance Network (SSN) offiziell bestätigtes Ereignis eines russischen Satelliten liegt über ein Jahrzehnt zurück – im Februar wurde dann die Fragmentierung eines chinesischen Raumflugkörpers beobachtet.
Ein Beitrag von Thomas Wehr. Quelle: NASA-Orbital Debris Programm Office: Quarterly News.
Meteor 2-8 (1982-025A, NORAD-ID 13.113) war der erste einer Reihe von sowjetischen meteorologischen Satelliten, welche mit einer Zyklon (SL-14) gestartet und auf einen Arbeitsorbit von circa 950 km bei einer Inklination von 82,5 Grad gebracht wurden.
Der Flugkörper, welcher Mitte der 1980er Jahre seine Funktion einstellte, erfuhr eine Fragmentierung in seinem Orbit im Mai 1999. Im Januar 2010 katalogisierte das US-Raumüberwachungsnetzwerk SSN 40 Trümmer (NORAD-IDs 36.318-36.357), welche durch Rückverfolgung der Orbits und deren sprunghafter Änderung Meteor 2-8 zugeordnet werden konnten. Zum Zeitpunkt des Auseinanderbrechens war der Satellit in einem fast zirkularen Orbit mit einer Höhe von durchschnittlich 948 km.
Während Meteor 2-8 seit 1999 nur eine minimale Absenkung seines Orbits erfahren hat, zeigen seine Trümmerteile jedoch höhere Widerstandseigenschaften, welche zu einem stärkeren Absinken in niedere Orbits, mit einer Höhe von 835 km bis 945 km geführt haben. Die Trümmerteile sind allesamt sehr klein, besitzt doch das größte nur einen Radarquerschnitt von 0,02 m², was grob einem Durchmesser von 15 cm entspricht.
Weitere aus der Meteor-2-Serie stammende Flugkörper wurden auch schon mit sogenannten anormalen Fragmentierungsereignissen in Verbindung gebracht, wie z. B. Meteor 1-17 mit 30, bis heute katalogisierten Objekten. Meteor 2-5, 2-6 und 2-7 haben zwischen 8 und 19 Objekten freigegeben. Da alle diese Ereignisse viele Jahre nach dem Start eintraten, geht man von fortschreitenden Alterungsprozessen der Flugkörper selber als Ursache aus.
Das aktuellste Auseinanderbrechen eines Satelliten traf bei Chinas Yaogan 1 (2006-015A, U.S. Satellite Number 29.092) Anfang Februar 2010 ein, so die Quarterly News weiter. Der Flugkörper operierte in einem Orbit mit ca. 630 km Höhe bei einer Inklination von 97,9°. Yaogan 1, welcher keinerlei Manöver seit Mitte 2007 ausführte, zeigte am 04. Februar 2010 eine geringe Orbit-Störung. Kurze Zeit später ortete das SSN sieben neue Trümmerstücke, welche Yaogan 1 zugeordnet werden konnten.
Vorläufige Daten, deuten darauf hin, dass zwei der Trümmerstücke sehr groß, in der Größenordnung um 2 Meter, sind. Die Ursache der Fragmentierung wird weiter untersucht.
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