Am 25. April 2023 fand die Auftaktveranstaltung des Wissenschaftsjahres 2023 an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) statt. Raumfahrer Net war vor Ort.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Veranstaltungsbesuch 25. April 2023, LMU.
Das Wissenschaftsjahr wird vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gefördert. Die Veranstaltungen an der LMU finden in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster ORIGINS und dem Munich Science Communication Lab (MSCL) statt. Im Audimax der LMU hatten die Initiatoren der Vortragsreihe Prof. Dr. Harald Lesch, Dr. Cecilia Scorza-Lesch, Dr. Arno Riffeser und Christine Freitag für ein lehrreiches und unterhaltsames Programm gesorgt.
Am Beginn stand eine musikalischen Einstimmung durch die von Mulo Francel und Didi Lowka 1996 gegründete Musikgruppe Quadro Nuevo.
Moderator Christoph Süß begrüßte anschließend die Anwesenden und führte durch die Veranstaltung. Der Studiendekan der Fakultät für Physik, Prof. Dr. Jochen Weller, richtete als Hausherr einige Worte an das Publikum, das den Veranstaltungsraum sehr umfänglich gefüllt hatte.
Es folgte ein animierender Vortrag, den Prof. Dr. Harald Lesch in routinierter und belebender Art und Weise absolvierte. Quasi im Husarenritt ging es durch Raum und Zeit, wurde die Verbindung zwischen Universum, seiner Geschichte und unserem Menschsein hergestellt. Für Prof. Dr. Harald Lesch nicht unüblich blieb nicht unerwähnt, dass die Naturgesetze nicht nur auf der Erde gelten, sondern überall im Universum in gleicher Art.
Überhaupt ist das das Thema der begonnenen Veranstaltungsreihe: „Die größte Geschichte aller Zeiten“ reicht von der Entstehung des Universums, der Ausbildung seiner Strukturen, über die Entstehung erster Sterne, die Bildung von Galaxien, Sonnensystemen und Planeten bis zur Ausbildung des Lebens auf dem Planeten Erde und schließlich dem Anthropozän, demjenigen Erdzeitalter, das durch die Einflussnahme des Menschen auf biologische, geologische und atmosphärische Prozesse gekennzeichnet ist.
Die weiteren Vortragenden und Themen, die behandelt werden sollen, stellten Prof. Dr. Harald Lesch und Christoph Süß am Schluss der vergnüglichen Auftaktveranstaltung vor.
Das gesamte Vortragsprogramm:
- 25. April 2023
Auftaktveranstaltung
19:30 Uhr im Audimax der LMU (A030, Geschwister-Scholl-Platz 1)
Öffentliche Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof. Dr. Harald Lesch zum Thema: „Was hat das Universum mit uns zu tun?“, Interviews und Gesprächen mit AstronomInnen und musikalischen Einlagen. - 9. Mai 2023
Was ist Zeit?
von Prof. Dr. Harald Lesch
19:30 im großen Physik-Hörsaal der LMU (N120, Geschwister-Scholl-Platz 1)
Zum Auftakt beschäftigen uns zwei der grundlegendsten und rätselhaftesten Eigenschaften des ganzen Kosmos: das Sein und die Zeit. Was ist Zeit? Wie gehen die Naturwissenschaften historisch mit Zeit um? Wann hat sich die Rolle der Zeit in den Wissenschaften geändert? Hierzu gehören auch die Verfahren der historischen Rekonstruktion mittels der Annahme, dass die Naturgesetze überall und immer im Universum in der Weise gültig waren, wie sie es jetzt auf der Erde sind. - 23. Mai 2023
Wie begann das eigentlich alles? Die Geschichte vom Anfang des Universums
von Prof. Dr. Jochen Weller
19:30 im großen Physik-Hörsaal der LMU (N120, Geschwister-Scholl-Platz 1)
Kosmologen versuchen die Anfänge des Universums mit modernen physikalischen Theorien zu modellieren und diese Modelle mit Beobachtungen zu überprüfen. Prof. Weller führt uns durch die Welt dieser Modelle und legt dar, welche astrophysikalischen Beobachtungen zu unserem modernen Weltbild geführt haben. Er stellt uns moderne Fragestellung, zum Beispiel nach dem Ursprung der beobachtenden Galaxienverteilung am Himmel, vor und wie diese Fragen mit Hilfe hochpräziser Instrumente beantwortet werden können. Uns erwartet eine spannende Reise in eine Welt, die nichts mit unseren Erfahrungen des Alltags gemein hat und trotzdem ihre Signaturen an unserem Himmel hinterlässt. - 6. Juni 2023
Am Anfang war Wasserstoff! Und was war davor?
von Prof. Dr. Otmar Biebel
19:30 Uhr im großen Physik-Hörsaal der LMU (N120, Geschwister-Scholl-Platz 1)
Viele chemische Elemente sind uns aus dem Alltag vertraut. Dabei können die schweren Elemente eine beeindruckende Geschichte ihrer Entstehung bei Sternexplosionen erzählen, während die meisten der leichten Elemente im Kern von Sternen erbrütet wurden. Wasserstoff und Helium bildeten sich als erste Elemente schon wenige Minuten nachdem unser Universum im Urknall entstanden ist.
Aber es drängt sich eine Frage auf: Was war vor dem Wasserstoff?
Mit modernsten Experimenten wurde und wird nach und nach aufgedeckt, wie schon wenige Bruchteile einer Sekunde nach dem Urknall die Zutaten für die Entstehung der ersten Elemente entstanden sind und wie sich daraus die Bausteine zum Aufbau dieser Elemente gebildet haben. Zwar sind noch nicht alle Fragen beantwortet und auch noch nicht alle Rätsel der ersten billionstel Sekunde unseres Universums gelöst. Doch die darauf folgenden Minuten der Entwicklung unseres Universums bis zur Entstehung der ersten Elemente kennen wir heute genau. Werden Sie zum Beobachter unseres Universums, wenn wir seine Entwicklungsgeschichte bis zur Entstehung der ersten Elemente Revue passieren lassen. - 28. Juni 2023
Eine Virtuelle Tour durch unser Universum
von Dr. Klaus Dolag
19:30 Uhr im großen Physik-Hörsaal der LMU (N120, Geschwister-Scholl-Platz 1)
Kosmologische Simulationen spielen Heutzutage eine bedeutende Rolle in der Erforschung der Strukturen im Universum und deren Bildung. Die Verwendung moderner Hochleistungsrechner erlauben, durch die mit ihrer Hilfe durchgeführten Berechnungen, theoretische Vorhersagen über die Verteilung und den Zustand der normalen, sowie der dunkle Materie im Universum. Die aktuellen Generationen derartiger Simulationen berücksichtigen eine große Bandbreite an physikalischen Prozessen und kommen damit der Realität des Universums während der gesamten Epoche der Strukturbildung sehr nahe. So liefern Beispielsweise die beobachteten, oftmals sehr eindrucksvollen Bilder von kollidierenden Galaxien schon einen Hinweis, auf welche spektakuläre Art und Weise sich Objekte in unserem Universum bilden. Das virtuelle Universum aus unseren Computern erlaubt es sogar, dies zu verfolgen, während es passiert. In einer Führung durch solche, am Computer erzeugten, virtuellen Universen bekommen sie Einsichten in die Entwicklung des Universums und dessen Strukturen, sowie die Methoden, mit denen sie erstellt wurden. - 4. Juli 2023
Galaxien und der kosmische Zyklus des Lebens
von Prof. Dr. Andreas Burkert
19:30 Uhr im großen Physik-Hörsaal der LMU (N120, Geschwister-Scholl-Platz 1)
Galaxien, wie unsere Milchstrasse, sind die Welteninseln des Kosmos. In ihnen läuft der kosmische Zyklus des Lebens ab, dem wir unsere Existenz verdanken. Im Urknall entstanden nur die leichtesten Elemente, Wasserstoff und Helium. In den Galaxien entstehen aus diesem Urstoff dichte Gaswolken, die Geburtsstätten der Sterne. Die massereichen Sterne wandeln diese Atome des Urknalls in ihren heißen Zentren in schwerere Elemente um. Dabei entstehen auch die Bausteine des Lebens und der Erde. Am Ende ihrer Entwicklung explodieren diese Sterne als Supernovae und schleudern dabei den in ihrem Inneren produzierten Sternenstaub hinaus in die galaktische Umgebung. Daraus entstehen nun neue Gaswolken und in ihnen die nächste Generation von Sternen und nun auch, aus dem Sternenstaub, Planeten und, zumindest in einem Fall, Leben. Wir sind Sternenstaub.
Der Vortrag der Auftaktveranstaltung in bewegten Bildern bei Urknall, Weltall und das Leben:
Diskutieren Sie mit im Raumcon-Forum: