Aufstieg und Rücksturz – all ok für SpaceX und SES

SES 10 ist im All. Und die erste Stufe der verwendeten Trägerrakete von SpaceX schon zum zweiten Mal wieder gelandet.

Ein Beitrag von Axel Nantes. Quelle: Airbus Defence and Space, Raumfahrer.net, SES, SpaceX.

Stufe nach der Landung auf der Plattform „Of course I still love you“
(Bild: SpaceX Webcast)

Um 22:27 Uhr UTC am 30. März 2017 erfolgte der Start der Falcon-9-Rakete von SpaceX mit dem Kommunikationssatelliten SES 10, Startmasse rund 5.300 Kilogramm, an Bord. Der Flug begann von der Startrampe 39A auf Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Für den transportierten Satelliten endete er mit dem Aussetzen auf der vorgesehenen Transferbahn, für die erste Stufe mit der erfolgreichen Landung auf der Seeplattform „Of course I still love you“.

Ob die neuartige Robotereinheit zur Sicherung der Raketenstufe zwischenzeitlich zum Einsatz kam, wurde bisher nicht bekannt. Das Gerät namens „Optimus Prime“ hat die Aufgabe, sich unter der gelandeten Stufe zu positionieren und zwischen sich, der Stufe und dem Deck der Plattform eine belastbare Verbindung herzustellen.

Ebenfalls noch nicht offiziell bekannt wurde, ob eine Rückführung der beiden Hälften der Nutzlastverkleidung zur Erde gelang. In Expertenkreisen war darüber spekuliert worden, ob die Hälften mittels Kaltgastriebwerken und steuerbarer Fallschirme weitestgehend unbeschädigt auf dem Meer gelandet bzw. vorher von Hubschraubern eingefangen werden könnten.

SES 10
(Bild: Airbus Defence and Space)

SES hat in einer Presserklärung mit Datum vom 30. März 2017 bekannt gegeben, das der Start von SES 10 gelungen sei. Der für einen Position bei 67 Grad West im Geostationären Orbit (GEO) vorgesehene Satellit wurde von Airbus Defence and Space gebaut und basiert auf dem Satellitenbus Eurostar E3000. Seine Auslegungsbetriebsdauer beträgt nach Angaben seines Herstellers mindestens 15 Jahre.

Zum Abbau der nach dem Start verbliebenen Bahnneigung gegen den Erdäquator und dem Erreichen einer annähernden Kreisbahn auf dem Niveau des GEO war der Satellit mit einem chemischen Triebwerk als Apogäumsmotor ausgestattet worden. Für Bahnerhalt und Manöver im GEO ist insbesondere die Nutzung von elektrischen Halleffekt-Triebwerken (HET), die Xenon ausstoßen, vorgesehen. Außerdem an Bord sind 14 zehn Newton starke Zweistofftriebwerke vom Typ S10-21 von Airbus Defence and Space.

Die Nutzung der Position bei 67 Grad West wird durch eine Vereinbarung zwischen SES und den Staaten der Andengemeinschaft (Comunidad Andina de Naciones, CAN) in Südamerika – Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru – ermöglicht. Nach seiner Inbetriebnahme soll SES 10 Empfänger in Zentral- und Südamerika, in Mexiko und in der Karibik mit direkt ausgestrahlten Fernsehprogrammen versorgen sowie Mobilfunkdienste und Verbindungen für international agierende Organisationen und Unternehmen zur Verfügung stellen.

Kommentar von Tobias Willerding zum Start bei Raumfahrer.net (von vor dem Start)

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