Heute früh wurde der vierte Frachter der Europäischen Weltraumorganisation ESA nach erfolgreichem Einsatz vom Heck der Internationalen Raumstation abgekoppelt.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Roskosmos, Raumcon.
Nach mehreren Bremsmanövern soll der Frachter am Samstag in dichte Schichten der Erdatmosphäre eintreten und weitgehend verglühen. Ihm folgt im kommenden Jahr noch ein fünftes Raumschiff, bevor diese kurze Ära europäischer Raumfahrt zu Ende geht.
Das ATV mit der Nummer 4 wurde am 5. Juni vom Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch Guayana an der Spitze einer Ariane-5-Trägerrakete gestartet und trägt den Beinamen Albert Einstein. Es besaß mit Treibstoffen und Fracht eine Gesamtmasse von reichlich 20,2 Tonnen. Davon entfielen etwa 6,6 Tonnen auf die einzelnen Bestandteile der Nutzlast.
Den größten Anteil daran besaßen mit 3,44 Tonnen Treibstoffe für Bahnanhebungsmanöver der ISS mit den ATV-Triebwerken sowie zum Nachfüllen der ISS-Tanks. In weiteren Tanks befanden sich zudem 570 kg Wasser, 66 kg Luft und 33 kg Sauerstoff. Die sogenannte Trockenfracht umfasste etwa 1.400 verschiedene Teile mit einer Gesamtmasse von 2,5 Tonnen. Dazu zählten Bekleidung, Nahrungsmittel, Experimentiereinrichtungen und -materialien sowie Werkzeuge.
Der Frachter hatte am 15. Juni mit höchster Präzision am ISS-Modul Swesda angekoppelt und in den Monaten August, September und Oktober drei größere Bahnanhebungsmanöver für die gesamte, mehr als 400 t träge Station durchgeführt. Nach dem Entladen der Fracht waren Tanks und Frachtraum des Raumschiffs mit Abfällen versehen worden. Am 25. Oktober wurden die Luken am Heck der Station geschlossen.
ATV 4 machte damit heute Platz für das Raumschiff Sojus-TMA 09M, das in den kommenden Tagen (1.11.2013) von seinem bisherigen Anlegeplatz am Modul Rasswjet abgekoppelt wird und anschließend am Heck wieder andockt. Am 7. November startet dann das Raumschiff Sojus-TMA 11M, das dann an Rasswjet festmacht. Am 9. November soll dann bei einem Außenbordeinsatz eine Olympische Fackel symbolisch auch den erdnahen Weltraum erhellen.
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